Gravehill - Rites Of The Pentagram

Review

Old-School Titel, Old-School Death: GRAVEHILL aus Südkalifornien sind in etwa so modern wie das Telefon und an neuen Trends genauso stark interessiert wie Wayne. Die blutbesudelte, nietenbewehrte und messerschwingende Rüpelkombo holzt dann auch unter dem Banner des Gehörnten gleich sehr Todesbleilastig los, wenn auch die Riten eine ungleich finstere Atmosphäre einfordern. Nein, so ganz wahrer Death Metal ist das nicht, und je weiter GRAVEHILL ihr kompromissloses Zeremoniell vorantreiben, umso tiefer sticht angeschwärzter Thrash Metal seine Speerspitzen ins junge Fleisch, bis er vollkommen die Kontrolle übernimmt.

Die heisere Stimme des Sängers röhrt lautstark „we are death-fuckin’metal“, und dem Hörer knallt Thrashsalven um die Ohren, das man sich entspannt in den gedanklichen Gewohnheitssessel fallen lassen kann. Was GRAVEHILL hier zaubern, hat mit Innovation nicht sonderlich viel zu tun, vielmehr ist es musikalische Brandstiftung mit feurigen Songs und einigen zündenden Ideen. Sie haben es weder eilig, noch ist ihnen der Fuß komplett vom Gas gerutscht: Mittlere Geschwindigkeit, Herr Metzger, und dazu ein halbes Pfund melodischer Soli, die sofortige Reflexe in der Nackenmuskulatur hervorrufen. Wahrhaft eine feine Scheiblette mit sattem Raumklang, Eiern und Riffs, denen die Band gern noch eine Schippe mehr Groove reinwirft.

„Rites Of The Pentagram“ ist genaugenommen eine Neuauflage, vormals auf Enucleation erschienen, nun mit der „Metal of Death“ EP als Bonus. Auch da fühlte sich die Band schon pudelwohl zwischen Death und Schwarzmetall, der unter ihren Äxten zu rohem Thrash gehauen wird. Typen wie GRAVEHILL tragen VENOM-Shirts nicht nur für’s Foto – und den Patronengurt selbstverständlich auch im Bett!

15.08.2010
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