Grime - Grime

Review

GRIMEs selbstbetiteltes Debüt ist eine Kakophonie für beinharte Insider. Die Italiener zermalmen dem Hörer Herz und Hirn mit schmierigen Riffbombardements der Extraklasse, getragen von schepperndem, schnurgeradem Schlagzeug. Ein dämonisches Spiel mit dem Schraubstock, das zuweilen an NEUROSIS‘ Meisterwerk „Times Of Grace“ erinnert.

Mit „Self-Contempt“ machen GRIME zu Beginn gleich eine eindeutige Ansage und lassen auch musikalisch keinen Zweifel daran, dass sie es ernst meinen. Nach einem Sample aus dem Film „Kap Der Angst“ lassen GRIME die Boxen unter einem ununterbrochenen Ansturm grooviger Riffbrocken erzittern, um dann beim darauffolgenden „The Journey“ den Schraubstock auszupacken und ihr akustisches Folterinstrumentarium eindrucksvoll zu präsentieren. „Charon“ und „Born Sick“ setzen der vertonten Abartigkeit noch die Krone auf und lassen keinen Stein auf dem anderen: Sägende, rasselnde, hustende Kreischorgien dienen hier als Gesang, die Gitarren sind an Schäbigkeit kaum zu überbieten und man wird verschlungen von dieser produktionstechnisch hochkomprimierten, kratzigen Sludge-Galle. „Grime“ ist ein Album für Sludge-Enthusiasten, die es wirklich mal wieder wissen wollen, denn für Halbherzigkeit haben die Herren wirklich nichts übrig.

Was GRIME hier abliefern, ist ein brutales, selbstsicheres und derbes Debüt, das jenseits von Moden und Trends seine ganz eigene, unverfängliche Hässlichkeit zelebriert. Ein Batzen, wie man ihn gerne wieder einmal hört, frei von Anbiederungsversuchen und durchweg unzweideutig. Für dieses Monster verdienen GRIME größten Respekt. Es bleibt zu hoffen, dass sie nach dieser EP am Ball bleiben und ihren Stil weiter perfektionieren.

05.08.2012
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