Groovenom - Modern Death Pop

Review

Grundsätzlich, und in der Tiefe meines Herzchens mag ich das ja. Diese Crossover-Sachen. Dieser Mix aus allem. Diese heiteren Geniestreiche, ursprünglichen, alten Metal stilistisch zu zerschmettern, um danach die zerfetzten Teile aufzusammeln und wieder neu zusammenzusetzen. Das sind diese herrlich, kaputten Haufen, die sich in meine Hirnwindungen einprägen.

Heute starrt mich das Gesicht eines kleinen, gruseligen Kleinkindes vom Plattencover an. Darunter steht in bunten Buchstaben “Modern Death Pop“. Brutal.

Moderner-Modernster-Tödlicher-Todes-Pop. „Forget the Metal Nonsense. This is Modern Death Pop, Baby!“

Die Urheber: GROOVENOM. Nachdem ich von den Jungs bereits den Song „Hallo Welt“ im Netz hören konnte, und den Song echt interessant (also interessant-gut und nicht interessant-scheiße) fand, war ich auf den Nachfolger des Albums “Pink Lion“ schon wild gespannt.

„You may defame our name in public, but in the end you’re going to suck our dicks!“ („The King Is Dead“). Erster Song, gleich nett arrogant in your face. Hatte ich auch nicht anders erwartet. Wobei diese gewollte Arroganz in den Texten irgendwann latent auf die Nerven geht.

Aggressiver Tanztee mit Diabetes-Test

„Me and my crew have come to steal the show!“ („Fck Metal“). Na ja, stehlen nicht ganz. Aber der schon sehr geile Mix aus Industrial-Elektro-Elementen, der sich zwischen den Metalsound mischt, unterbrochen von deepen Growls und süßem boybandartigen Gesang hält schon sehr in Schwung. Songs wie „The King Is Dead!“ und „Stay Awesome!“ haben durchaus das Potential, diverse Tanztee-Abende ordentlich aggressiv aufzumischen.

Bei „Final Girl“ säuselt sich der Klargesang leider so sehr schräg-süß-schmalzig-poppig durch den Song, dass ich spontan einen Diabetes-Test machen möchte. Die tiefen Growl-und Shoutingparts machen allerdings durchweg Spaß und brechen hervorragend mit den Elektro-Elementen. „Hallo Welt“ ist und bleibt dabei für mich der stärkste Song auf dem Album.

Dancemoves mit Glitzer

GROOVENOM sind ein ziemlich bunter, ziemlich chaotischer, ziemlich selbstbewusster Haufen. Und ich bin mir ziemlich sicher, das diese „bad motherfuckers“ („Brutal Party Massacre“) mit ihrem „Modern Death Pop“ für freudig eskalierende Dancemoves mit Konfetti-und Glitzerregen sorgen werden. Ich gehe schon mal Konfettischipsel mit dem Locher stanzen und suche meine Seifenblasenpistole.

Denn: „We are pussies, deal with it!“ („Pussy Dance“).

08.12.2016

It`s all about the he said, she said bullshit.

Exit mobile version