Guttural Secrete - Reek Of Pubescent Despoilment

Review

Das aus Nevada stammende Trio Infernale schmeißt uns mit seinem Zweitwerk „Reek Of Pubescent Despoilment“ eine dermaßen brutale Death-Metal-Granate unter den Rock, dass es selbst Opa Meier aus’m Nachbardorf die Zähne in den Rachen drückt.

Da auf ihrem Label ohnehin Nägel mit Köpfen – nein, Nägel IN Köpfe gemacht werden, machen auch GUTTURAL SECRETE keine Gefangenen, und brennen in einer halben Stunde alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. „Harry, hol schon mal das Benzin für die Kettensäge!“ – Mit Kettensägen-Riffs graben sich die Gitarren wie Termiten durch die Schädeldecke, der Bass wummert und dröhnt am dunkelsten Ort der Eingeweide, am Schlagzeug sitzt ein mit Elektroden präparierter Duracell-Hase und kloppt sich mit jedem Stromschlag die Trommelfinger wund, bringt die Felle zum Glühen und die Bassdrum zum Ausrasten. Dazu der Sänger, der wie eine Herde abgestochener Wildschweine grunzt, röhrt, gurgelt, würgt und sich nebenbei die komplette Seele aus dem Leib kotzt.

Zurück bleibt ein Pfad der Vernichtung, auf dem nicht ein angesengter Grashalm überlebt hat. Brutal, kompromißlos, unbändig und brachial ist das Album. Es ist bei aller vorangegangener Lobhudelei aber schlicht und einfach ein gewöhnliches Brutal Death Metal Werk, welches ganz genretypisch nicht gerade durch technische Raffinessen oder kompositorische Innovation auffällt. Hier wird geholzt und gesägt, bis nur noch blutige Stümpfe übrig sind, die saubere Produktion knallt ordentlich und ist im Gegensatz zu vielen anderen verwaschenen BDM-Produktionen wirklich gut ausgefallen. Aber was nützt die beste Produktion, wenn sich die Songs ziemlich ähneln, fast die Hälfte davon durch das obligatorische Gekreische oder das Horror-/Pornosample beginnen, und im Grunde allesamt ziemlich vorhersehbar und unspektakulär sind. GUTTURAL SECRETE variieren zwar auch, setzen Breaks ein und verdammen die Gitarren nicht nur zum Schrammeln, aber sie schaffen es nicht, Akzente zu setzen. Auffallen tut das Instrumental „Adultration“, welches durch seine akustischen Gitarren völlig aus dem Rahmen fällt.

Insgesamt ist das Album ein deftig brutaler Brocken, der sich in der Oberliga des Brutal Death Metal bewegt, aber eben nicht sonderlich aus der unbeweglichen Masse dieses Genres herausstechen kann. Aber immer noch besser, als der Durchschnitt.

03.12.2006
Exit mobile version