Half Past Dead - Reborn To Bury My Pain

Review

Gerade in Sachen Eigenproduktion scheinen sich die Veröffentlichung im Bereich Metalcore kaum noch zählen zu lassen. Im Vergleich zu anderen Genres ist die Mischung aus Metal und Hardcore nach wie vor bei jungen Bands schwer angesagt und auch HALF PAST DEAD bieten hierbei keine Ausnahme. Ein Problem, die ein solche Flut mit sich bringt, ist natürlich die Frage, welches Album man davon wirklich empfehlen kann, da bei der Masse an Bands der Durchschnitt schon ziemlich stark ist und man wirklich nur durch Innovation oder irgendein anderes, einzigartiges Merkmal auffällt.

Genau deshalb habe ich lange darüber nachgedacht, wie ich „Reborn to Bury my Pain“ nun bewerten soll. Klar ist, HALF PAST DEAD wissen, was sie da treiben, sind handwerklich fit und liefern brutale und knackige Songs ab. Zu meiner Freude biedert man sich auch nicht dem momentanen Strom an Weichspüler-Metalcore an, sondern setzt durchgehend auf kompromissloses Songwriting. Das hat den wunderbaren Vorteil, dass ich mich nicht über schiefe oder herzzerreißende clean-Vocals ärgern muss und mich den konsequent vorgetragenen Aggressionen der Saarländer hingeben kann. Trotzdem ist das Treiben auf „Reborn to Bury my Pain“ nicht außergewöhnlich. Die Songs bestehen eben aus der üblichen Mischform Melodic Death meets Hardcore. Gerade in den schnellen, hämmernden Parts entfalten sich die Stärken der Herren, hier fegen sie ähnlich wie NEAERA aus der Anlage, auch die Melodien finden ihr Ziel und lassen ab und an mal ein Nackenhärchen erzittern. Das Hardcore-Gebrüll ist dagegen so ausgelutscht wie die üblichen Breakdowns – schade.

Eigentlich ist alles an „Reborn to Bury my Pain“ gelungen, auch die Produktion ist mit dem druckvollen und schön differenzierten Klang hervorragend geeignet, um die moshende Herde auch im heimischen Zimmerchen zu begeistern. Mir fehlt aber doch noch einiges, um mich richtig zu überzeugen, denn es fehlen die großen Aha-Momente. Es ist nichts an der Platte, was mich dazu bewegen könnte, gerade diese unter den unzähligen Metalcore-Platten auszuwählen und genau das ist der Punkt, an dem HALF PAST DEAD meiner Meinung nach noch zu feilen haben. Falsch kann man mit „Reborn to Bury my Pain“ trotzdem nichts machen, denn solide bis gut ist der Silberling allemal!

01.07.2009

Chefredakteur

Exit mobile version