Harmful - 7

Review

Der Erstkontakt mit „7“ verläuft enttäuschend. Das Cover ist schlicht, die Spielzeit dürftig und der erste Durchlauf bestätigt den Teil der Presseinfo, in dem es heißt: „Der Pop wurde diesmal wieder etwas zurückgeschraubt. Der Brachialrock vergangener Tage ebenfalls. Ebenso bleiben die politischen Einflüsse, die auf „Sis Masis“ durchschimmerten, aus und die Ausflüge in armenische Musik-Landschaften überlässt man völlig dem Seitenprojekt EMIRSIAN.“ Übrig bleibt ein Rockalbum. Das ist erst mal so unspektakulär, wie es sich liest.

Es macht dann aber doch stutzig, dass Billy Gould, der ehemalige FAITH-NO-MORE-Bassist, das Album produziert hat. Mixer Flemming Rasmussen ist nicht zuletzt aufgrund seiner Arbeit an den absoluten METALLICA-Klassikern berühmt. Und schließlich sind HARMFUL eine deutsche Band, die zwar in 15 Jahren sieben Alben veröffentlicht hat, der aber der Durchbruch bis heute verwehrt geblieben ist. Geld wird also keine Rolle gespielt haben bei der Entscheidung von Billy Gould, letztlich sogar als zweiter Gitarrist einzusteigen, um mit HARMFUL auf die kleinen Bühnen zurückzukehren.

Nach einigen Durchläufen wächst „7“ kontinuierlich und am Ende strahlen HARMFUL wieder unaufdringliches – sprich: weichspühlfreies – Hit-Potenzial aus und fast ist man geneigt, die Platte als den kleinen, rauen Bruder der aktuellen BLACKFIELD-Veröffentlichung zu betrachten. „7“ wirkt zugleich locker und konzentriert. HARMFUL sind zwar einen Schritt zurück und einen zur Seite gegangen, haben aber dadurch ihre Identität einmal mehr verändert, ohne sie zu verlieren. Auch nach „Sis Masis“ bleiben sie somit Deutschlands qualitatives Aushängeschild, wenn es um Noise-Rock geht, der auf geschmackvollen, eigenständigen Alternative-Pop trifft. Das kann man eher langweilig finden. Oder souverän und groß.

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17.02.2007
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