Heiden - Obsidian

Review

Es ist nicht so, dass die Tschechen HEIDEN, deren neustes Werk „Obsidian“ mir vorliegt, nichts auf dem Kasten hätten. Die Band weiß, was sie tut und was sie tut, tut sie gut – das allerdings reicht manchmal nicht.

„Obsidian“ ist ein Mischling aus rockigem Black Metal und Doom, verfeinert mit ab und an thrashigen Gitarren. Das ist vielleicht insofern ungewöhnlich, als dass die Band ursprünglich – was auch viel besser zu ihrem Namen passt – aus dem Pagansektor kommt; anhören tut man das dem neuen Album allerdings kaum noch.
Was HEIDEN bieten ist, wie einleitend bereits erwähnt, grundsolide, die Band beherrscht ihr Handwerk. Die Riffs sind stimmig, die Technik sauber, die Produktion stimmig. An einem allerdings mangelt es der Band ganz gewaltig: Kreativität, beziehungsweise Finessen im Songwriting. Die Riffs, die die Band verwendet, sind für sich nicht schlecht, nutzen sich aber über die Länge der Songs schnell ab. Abwechslung vermisse ich sehr. Zwar bemühen HEIDEN sich, auch diese zu bieten, oder zumindest über Monotonie, was ja nicht grundsätzlich der schlechteste Ansatz ist, Atmosphäre zu erwirken. Das Konzept aber geht nicht auf. Die Tempowechsel – von langsamer, getragener Stimmung mit schweifenden, fast hymnischen Gitarren – hin zu schnellerem Geknüppel oder in thrashige Regionen wirken künstlich und erzwungen.

Es ist schade, dass bei „Obsidian“ nicht mehr als Mittelmäßigkeit herauskommt. Die Band hat auch ihre starken Momentem präsentiert sich mit teilweise gelungenen Melodien und wirklich atmosphärischen Augenblicken. Diese aber sind stets vor allem eines: selten. Schlussendlich reicht das für HEIDEN leider nicht, um der Belanglosigkeit zu entkommen.

09.06.2009
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