Highway Chile - Keeper Of The Earth

Review

HIGHWAY CHILE? Als ich den Bandnamen hörte, kramte mein Gedächtnis eine uralte Erinnerung raus. Und tatsächlich! Es handelt sich wirklich um die holländische Band, die schon 1980 gegründet wurde und Anfang bis Mitte der Achtziger einige Veröffentlichungen hatte. 1985 löste sich die Band auf, reformierte aber in 2002. Danach tourten sie eifrig durch ihr Heimatland und nahmen dabei die Live-CD „On The Road Again“ auf. Und mit dem Studioalbum „Keeper Of The Earth“ melden sie sich nun endgültig im Geschäft zurück.

Musikalisch führen die Niederländer noch immer den Spirit der NWoBHM mit sich, der aber soundtechnisch durchaus zeitgemäß aufbereitet wurde. Songs wie „Keeper Of The Earth“, „Poison“ oder „Road To Paradise“ transportieren 80er-Flair in die heutige Zeit. Dabei kombinieren die Kompositionen Groove und Dynamik mit eingängigen Melodiebögen und schön herausgestellten Höhepunkten. Gerade der Titeltrack tut sich dabei hervor. Aber auch das True-Metal-beeinflusste „Free Fighters“, das rockige „Run Away“ und die Metal-Hymne „Headbangers“ verstehen zu begeistern.

Einen wirklich schwachen Track gibt es auf „Keeper Of The Earth“ nicht. Allerdings hätte ein bisschen mehr Abwechslung nicht schaden können, denn vereinzelt klingen Songs etwas ähnlich. Dass sich die Holländer an einer Coverversion von „Long Live Rock’n’Roll“ versuchen, ist ganz schön mutig. Aber ich habe schon schlechtere Interpretationen dieses Evergreens gehört. Sänger Stan Verbraak kann Ronnie James Dio natürlich nicht ganz das Wasser reichen, aber ein warmes und melodisches Timbre hat er auch. Manchmal wünsche ich mir nur noch etwas mehr Stimmpower.
Instrumental kann ich keine Mängel entdecken, und bei der Produktion wird ein akzeptabler Kompromiss zwischen Old-School-Feeling und zeitgemäßem Sound gefunden. Nicht zu glatt gebügelt, aber auch nicht zu dumpf oder rumpelig.

HIGHWAY CHILE melden sich mit „Keeper Of The Earth“ recht eindrucksvoll zurück und wecken Erinnerungen an den traditionellen Metal der Achtziger, ohne dabei angestaubt zu klingen. Besonders die Old-School-Fans sollten dieses Album antesten. Ich bin sicher, euch geht der Refrain des Titelsongs auch so schnell nicht wieder aus dem Kopf.

06.01.2009
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