Hilning - Råtijinn

Review

Etwas Abkühlung an diesen heißen Tagen gefällig? Denn mit HILNING kommt etwas Februarfrost in den Sommer geweht. Ursprünglich ist das Debüt „Råtijinn“ (Gesundheit!) schon Ende Februar in kompletter Eigenregie erschienen. Da es das Album von HILNING seit dem 17. Juni auch auf CD gepresst gibt, erfolgt eine Review erst jetzt.

Andreas Baier der Tausendsassa

Zugegeben vielen Lesern wird der Schwede Andreas Baier aka Aldriendir (er ist auch der fröhliche Herr auf dem Cover) nicht zwingend bekannt sein. Es lohnt sich dennoch ein kleiner Blick in sein bisheriges Werk. Baier spielt nämlich abseits seines Solo-Projektes HILNING auch die Gitarre bei den Downbeat-Crust-Punkern AFGRUND sowie bei den Stoner/Doom-Rockern von BESVÄRJELSEN. Mit HILNING jedoch präsentiert uns Aldriendir klassisch-kauzigen,  melodischen Black Metal mit schwedischer Note.

HILNING – Traditionsbewusst und doch abwechslungsreich

Sicherlich macht Aldriendir auf „Råtijinn“ nichts, was in dem Genre so oder in anderer Form nicht schon zuvor zu hören war. Dennoch schafft er es locker, seinen ganz eigenen Weg zu gehen. Anders als so manch andere Kapellen im Black Metal hält sich HILNING nicht an ein vorgefertigtes Schema-F. Vielmehr versucht er die Songs abwechslungsreich zu gestalten. Dadurch wird „Råtijinn“ auch für Kenner nicht so schnell langweilig. Die teils angenehm subversiv eingestreuten Dungeon-Synthmelodien erzeugen zudem immer wieder leichte Gänsehautmomente. Produktionstechnisch kann es auch glänzen. Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass Aldriendir alles eigenständig eingespielt und aufgenommen hat. Dadurch wird „Råtijinn“ zwar nicht zu einer der großen Black-Metal-Veröffentlichungen von 2022. Dennoch ist es eines jener kleinen Juwelen, das man sich als Genre-Entrepreneur nicht entgehen lassen sollte.

02.07.2022
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