Hoth - Astral Necromancy

Review

„Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis.“ So begann die Geschichte der Amerikaner HOTH, welche auf ihrem ersten Album tatsächlich, passend zum Bandnamen, eine Verbeugung zur Lukas’schen Fiktion vertonten. Seit der letzten Platte „Oathbreaker“ (2014) führt der Pfad der Band allerdings in andere Gefilde.

HOTH – vom Krieg der Sterne zur grenzenlosen Leere des Alls

Tatsächlich sind die hothschen Themen ernster geworden. „Astral Necromancy“ zieht hinaus in die Leere des Weltalls, welche allenthalben mit schwarzer Magie und kosmischen Mysterien aufgefüllt wird. Genau wie der Vorgänger kommt das neue Album als Konzeptalbum daher, was zu einer gewissen inhaltlichen Geschlossenheit führt.

Musikalisch erheben sich die Gitarren über alle weiteren Aspekte des Albums, welche hochmelodisch den Sound von „Astral Necromancy“ dominieren. Das beste Beispiel hierfür dürfte wohl direkt das erste Stück „Vengeance“ sein, welches den Hörer ohne Intro sofort in eben jene Gitarrenwände katapultiert. HOTH sind schneidender geworden und bringen ihre musikalischen Ideen besser mit eingängigen MelodieN auf den Punkt. Gelegentlich wird diese Liebe zum eingängigen Refrain etwas überspitzt, wie die Chöre im Stück „Journey Into The Eternal Winter“ beweisen. Man spürt, dass HOTH hier die letzten zehn bis zwanzig Prozent fehlen, um den gewünschten Effekt, wir denken an die Großartigkeit der frühen BORKNAGAR, zu erzielen.

Das im eigenen Studio in Seattle aufgenommene und im Finnvox Studio in Finnland gemasterete Album könnte insgesamt noch etwas voller klingen, um mit anderen zeitgenössischen Produktionen mithalten zu können. So bleibt der Sound von HOTH insgesamt etwas dünn, ohne allerdings undifferenziert zu sein.

Summa summarum – „Astral Necromancy“

Trotz dieser Kritik ist „Astral Necromancy“ eine deutliche Weiterentwicklung der Band HOTH im Vergleich zum Vorgänger „Oathbreaker“. Freunde hervorragender Black-Metal-Riffs können ihr Poesiealbum vervollständigen. Am Schluss fehlt der Band ein Schuss Genie (und vielleicht auch Wahnsinn), um in die Champions League des melodischen Black Metal aufzusteigen. Dennoch kann sich das dritte Album der Amerikaner sehen bzw. hören lassen.

14.07.2018

Stellv. Chefredakteur

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