Ice War - Feel The Steel

Review

ICE WAR kommt aus Kanada und produziert seit 15 Jahren (zunächst als IRON DOGS) Alben. „Feel The Steel” ist bereits das neunte Full Length Release von Jo Capitalicide. Das ist die Besonderheit von ICE WAR: seit dem Namenswechsel agiert Capitalicide als One-Men-Show. Nebenbei ist Capitalicide noch in diversen weiteren Undergroundbands tätig, wie zum Beispiel DEVIL CROSS oder SPECTRAL DANCE, wo er mal allein agiert (SPECTRAL DANCE), aber auch mit weiteren Musikern gemeinsam (DEVIL CROSS) aktiv ist. Die Genres gehen von Black Metal bis zu Speed Metal und Punk. Wann und ob der Herr schläft, ist nicht bekannt.

ICE WAR oder die One-Man-Show von Jo Capitalicide

Bei ICE WAR und dem aktuellen Werk „Feel The Steel“ deutet der Name bereits an, um welches Genre es sich handelt. Der Titeltrack eröffnet mit Keyboardklängen, Saiten und Drums. Der Sound ist von der ersten Sekunde dünn und steril, der Gesang ein weiteres Manko, allen voran die verwaschenen Soundeffekte als Backgroundgesang. „Venom“ knüpft an den Titeltrack an, der dritte Versuch „Red Fire“ verändert den Rhythmus und stapft von der Melodieführung im NWoBHM-Style vorwärts. Die grundsätzlichen Schwächen stellen auch mehr als sechs Minuten „Red Fire“ nicht ab.

Auf der Suche nach den hervorstechenden Merkmalen von „Feel The Steel“ sind die Melodien zu nennen. Die frühe NWoBHM blinzelt bei „Memories“ durch, ohne das anfängliche Keyboardintro wäre „Shine Bright“ mit den Ansätzen zum Speed Metal beziehungsweise der abflauenden NWoBHM zu erwähnen. Dagegen stehen Stücke wie das balladeske „Lost To The Void“, das in der ICE-WAR-Variante nach schlechter Demoversion klingt.

„Feel The Steel” für den Discounter

Eventuell sollte Capitalicide seine Taktik ändern. Anstatt ständig auf neues Material setzen, wäre der Fokus auf eine gute und ausgereifte Produktion hilfreich. Das Songwriting und die Melodieführung sind bei dem meisten Titeln zwischen brauchbar und gut, die Produktion dagegen ein Discounteransatz. Die ganze LP klingt billig und eher nach einer ersten Demoversion, sodass die Melodien ihre Wirkung nicht entfalten können.

Spannend wäre es, wenn eine richtige Band, wie zum Beispiel die aufstrebenden CENTURY aus Schweden, die Lieder von Capitalicide in ein passendes Klanggewand stecken würde. Mit der schwachen Produktion verschleudert Capitalicide das Potential von ICE WAR und geht in der Masse der monatlichen Veröffentlichungen unter.

17.01.2025

Ein Leben ohne Musik ist möglich, jedoch sinnlos

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