Ill Wicker - Untamed

Review

KURZ NOTIERT

ILL WICKER aus Göteborg tuten so richtig ins Hippie-Horn, mit ganz viel Flöte, Geige und intelektuell angehauchten Texten, bei denen der Refrain gerne auf „aaaaaaaaaah-aaaaaaaah“ lautet. Das Sextett waldschratet sich auf dem zweiten Studioalbum „Untamed“ derart in die Untiefen des Lagerfeuer-Nackttanz-Flairs, dass die Hörerschaft zweifeln muss, ob sowas ohne Beigabe psychotroper Substanzen wohl möglich ist. Wer die gute Dreiviertelstunde bis zum Ende durchstehen will, sollte vielleicht auch besser „was genommen“ haben, denn ILL WICKER legen weder auf Melodie, noch aufs Tönetreffen so richtig viel Wert. Ich würde gerne schreiben „Wem’s gefällt…“ oder „Was für OMNIA-Fans“, aber der Versuch, mir vorzustellen, dass das hier irgendwer so richtig gut findet, scheitert. Dass Ethno-Fans den Daumen nicht ganz so tief senken und an der einen oder anderen Stelle halbinspiriert die Dreads schwenken würden, erscheint indes plausibel, sodass ILL WICKER es mit „Untamed“ immerhin nicht in die Ein-oder-Zwei-Sterne-Königskategorie der Vollkatastrophe schaffen. Unliebsame Gäste kriegt man damit aber bestimmt effizient aus der Wohnung gegrault.

16.06.2016
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