Illum Adora - Ophidian Kult

Review

Nach IRRLYCHT gibt es in kürzester Zeit ein weiteres Mal urwüchsigen, deutschen Black Metal aus dem Hause Folter Records – dieses Mal in Form des neuen Albums von ILLUM ADORA. Zwei Jahre nach “… Of Serpentine Forces” schlagen die Koblenzer Hurricane Hellfukker (Kvlt!) und Mortüüm nun mit “Ophidian Kult” zu. Nach dem Langspiel-Erstling beziehungsweise der letztjährigen EP “Infernum Et Necromantium” ist klar: mit stilistischen Ausreißern ist bei ILLUM ADORA nicht mehr zu rechnen.

ILLUM ADORA: Unverfälscht und oldschool.

An der in der Review zu “Infernum Et Necromantium” bemängelten Kellerproduktion haben ILLUM ADORA durchaus gearbeitet. “Ophidian Kult” hat einen Sound, zwar differenziert, im Großen und Ganzen glücklicherweise aber dennoch rau und kaputt ist. Mit dem Schlagzeug-Mix haben es die Herren dennoch etwas “gut” gemeint. Das gesamte Instrument ist recht dominant platziert; die unnatürlich pappig klingenden Tom-, Snare- und Bassdrum-Sounds fallen auf der knappen dreiviertel Stunde Spielzeit leider doch unangenehm ins Gewicht.

Songwriting und Performance liefern ILLUM ADORA auf “Ophidian Kult” hingegen weitgehend tadellos. Der harsche Black Metal der Koblenzer ist abwechslungsreich konzipiert und lässt keine Langeweile aufkommen. Mit mindestens einem (blutbesudelten) Stiefel stecken sie im Sound der frühen Neunziger, wie sie mit dezenten Keyboard- und Piano-Einlagen untermalen. Da sich die Band aber auch deutlich von den thrashigen Wurzeln des Genres (beispielsweise uralten SODOM in “Profanation On Command” oder BATHORY in “Messiah To Purgatory”) leiten lässt, entsteht nicht selten eine gewisse Nähe zu den räumlichen Nachbarn DESASTER.

“Ophidian Kult” – Antesten empfohlen!

Insgesamt ist “Ophidian Kult” ein stimmungsvolles und an sich kurzweiliges Stück Black Metal, dem ILLUM ADORA aber im Sinne der größeren Intentsität durchaus ein Stückchen Spielzeit hätten abschneiden können. Gemeinsam mit dem eingangs erwähnten Soundproblem, stellt dies aber nur ein kleineres Manko dar, sodass “Ophidian Kult” durchaus mal auf Probe gehört werden sollte.

26.08.2021

Redakteur | Koordination Themenplanung & Interviews

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