Imperanon - Stained

Review

Darf man dem Promoflyer von Nuclear Blast Glauben schenken, dann hat sich Melodic Death Metal im letzten Monat gewaltig gewandelt. Sind Children Of Bodom jetzt dieser Spielart zuzuschreiben? Haben sich Norther von Ihren Wurzeln abgewandt? Werden wir jetzt Power Metal Jünger mit In Flames Shirts sehen? Geht die ganze Metalkategorisierung jetzt vor die Hunde? Bleiben wir erstmal bei den Tatsachen und konstatieren, dass Imperanon seit Mai 2004 mit ihrem Debut „Stained“ ihren Teil zum Genregewusel beitragen. Zu vermerken sei zunächst, dass Leadgitarre und Keyboards nicht nur für bloße Soliarbeiten in Erscheinung treten, sondern einen guten Teil der Songs ausmachen und somit mit althergebrachten Speedriffs das Grundgerüst bilden. Kein Wunder, denn beide Gitarristen sind Absolventen der renommierten Sibelius Academy Of Music in Helsinki und natürlich will man hier seine Kunstfertigkeit demonstrieren. Dem stehen die Drums mit vielen Fills und Double Bass Attacken in ihrer technischen Brillainz in nichts nach und um das Bild zu vervollständigen, gibts die leicht thrashigen Vocals noch dazu, bei denen aber der Eindruck entsteht, dass ihrem als Quelle fungierenden losen Mundwerk ein dickes Blatt Papier vorgeschaltet ist. Nichtsdestotrotz gibts 10 Songs auf Popsonglängenniveau, die teils mit catchigen Melodiebögen, teils mit schönen Tempiwechseln den einen oder anderen Ohrwurm generieren, wie z.B. den Opener „Blade“, das Folgestück „Memories Of Dust“ oder die mit einer perfekt dazu passenden Frauenstimme versehene Uptempo Nummer „Shadowsouls“. Ach ja, da wär ja noch die Frage nach dem Stil: die oben erwähnten COB und Norther haben prächtig Modell gestanden, hinzu kamen dann noch etwas Black-, etwas mehr Prog- und noch etwas mehr Power Metal. Damit dürften alle Klarheiten beseitigt sein.

25.06.2004
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