Incapacity - 9th Order Extinct

Review

Letztes Jahr kam mit „Chaos Complete“ das Debüt der Schweden in die Regale. Das All-Star-Projekt lieferte dabei durchweg soliden Death-Metal ab und beanspruchten schon damals ihren Teil des Kuchens, an dem im Moment unzählige andere Bands nagen. Mit „9th Order Extinct“ unterstreichen die Jungs ihr Vorhaben eine ernstzunehmende Band zu sein, in meinen Augen allerdings nicht in letzter Konsequenz erfolgreich sind. „Chaos Complete“ war zwar ein ordentliches Hartwurstwerk, allerdings ohne sonderlichen Nachhall und auch der Glanz der alten Recken scheint langsam zu verblassen. So erscheint es beinahe wie ein gewollter Kraftakt, die Band auf die Erfolgsspur schicken zu wollen, indem man nur ein Jahr nach dem Debüt den Nachfolger hinterherschickt. Das Album enttäuscht auch nicht wirklich und verbindet die klassischen Elemente, die ein Death-Metal Album haben muss. Darüber gehen aber leider die Elchtöter nicht hinaus und man vergisst dem Scheibchen das gewisse Etwas zu verpassen. Auch wenn ich das Langeisen noch einige Male rotieren lasse, will sich einfach nicht der Zustand einstellen, dass ich in einen besonderen Zustand der Erfüllung falle. Klar rocken die Jungs mächtig drauf los und sind als Hintergrundmusik für eine Anti-Aggressionstherapie durchaus geeignet, aber eben mehr auch nicht. Man hört schon deutlich die Einflüsse der Bands heraus, die bisher Arbeitgeber waren, oder noch sind. Aber man erreicht nie deren Klasse. Mir fällt es deshalb auch schwer einen oder mehrere Songs herauszugreifen, da sich kein wirkliches Highlight auf „9th Order Extinct“ befindet. Alles ist einfach solide Kost, die sich gut zum Nebenbeihören eignet, und Freunden des klassischen schwedischen Todesbleis sicher zu gefallen weiß. Für mich ist „9th Order Extinct“ kein Album, welches man zwingend im Schrank haben sollte, angesichts der vielen unterklassigen Veröffentlichungen im Death-Metal Sektor aber wiederum positiv heraussticht. Allerdings gemessen an ihrem Können und den eigenen Maßstäben wäre eben doch mehr zu erwaten gewesen.

13.07.2004
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