Incubator - MCMETALMCXVIII

Review

Den Stil der deutschen Incubator einzuordnen fällt außerordentlich schwer. Aber da ich ja wieder einmal eine Schublade aufmachen muß, würde ich sie als „rockig – doomigen Thrash´n Death“ bezeichnen. Wie dem auch sei, nach 5 – jähriger Pause melden sich Incubator mit einem Paukenschlag zurück. (Auch wenn nur noch 2 Mitglieder der Originalbestzung übrigblieben) Ein wahres Meisterwerk der Tonkunst erwartet den geneigten Hörer, ein wirklich eigenständiges Monument deutschen Metals sozusagen. Wie oben bereits angedeutet, vermischen sie die unterschiedlichsten Stile zu einer ganz eigenen süßlich würzigen Mixtur, die keine Sekunde zusammengewürfelt wirkt. Dabei schweben sie immer wieder zwischen bizarren Klängen und Agression, bieten sowohl derbe Hausmannskost, als auch akustische Fünfsterneküche. Besonders auffällig sind auch die Einflüsse, die Gorefest auf die Jungens ausgeübt haben müssen, was sich aber mehr als positiv auswirkt und keinesfalls ins Plagiat rutscht, auch Red Harvest vermag ich hier und dort zu vernehmen und immer wieder Doom, der sich wunderbar melodisch in das Todesmetallische Gerüst integriert. Melodien sind sowieso ein wichtiger Bestandteil dieses Albums. Es wird ein Teppich gewoben, auf dem es sich der Hörer sowohl flauschig bequem machen kann, um zu träumen, als auch sich in Hingabe auf ihm zu wälzen vermag. Hinzu kommt dann immer wieder dieser leidvoll gepreßte Gesang, der klingt, als würde man Chris während des Singens langsam die Kehle zuschnüren. Diese Musik ist sowohl für die nächste Party geeignet, als auch für den intensiven Hörgenuß im stillen Kämmerlein. Die Scheibe hat mich jedenfalls echt vom Hocker gehauen, so daß beim Aufprall auf den harten Boden alle Punkte aus meiner Tasche kullerten. So liege ich immer noch am Boden und bin einfach nicht fähig, die Repeatfunktion meines CD – Players zu deaktivieren

25.11.1998
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