Infinited Hate - Heaven Termination

Review

Ob die SINISTER-Nachfolgeband INFINITED HATE nach den neusten Gerüchten um die Auferstehung des holländischen Death Metal-Urgesteins bereits nach zwei Scheiben Geschichte sein wird bleibt unklar. Sicher dagegen ist, das „Heaven Termination“ eine klasse Album geworden ist, irgendwo zwischen klassischem US-Stoff der Marke CANNIBAL CORPSE und feinstem holländischen Tulpenstahl.
Regierte auf dem Vorgänger noch wenig durchdachtes Songwriting und ein schlecht programmierter Drum-Computer, haben die Tulpenschlächter Konsequenzen gezogen: Dirk Verbeuren (SOILWORK, ABORTED) sorgt nun für ordentlichen Druck hinter den Kesseln und auch die Songs knallen ordentlich, schrammen aber an vergangenen SINISTER-Glanztaten klar vorbei. Die Ausrichtung der neun Eigenkompositionen ist aber auch weitaus technischer, mehr und mehr von den Grindwurzeln entfernt, immer mehr in die Richtung der gemäßigt progressiven Songstrukturen der Marke CANNIBAL CORPSE oder MORBID ANGEL. Die verschachtelte und melodische Gitarrenarbeit sorgt mit den präzisen Drumattacken zusammen für ein brutales Fundament, immer wieder aufgelockert durch kurze, melodische Solo-Intermezzi.
Man hört allen Beteiligten die Routine in Sachen Songwriting und Instrumentalleistung an, auch die Produktion (AM Studios) und Artwork von Graal (BEHEMOTH, VADER) hinterlassen einen positiven Eindruck. Zum Absch(l)uss warten die vier Holländer noch mit einem äußerst gelungenen UNLEASHED-Cover auf, das seinem Original in Sachen Brutalität in nichts nachsteht.
Bleibt nur zu hoffen, dass die freigewordene Energie und der Schwung zu einer eventuellen SINISTER-Reunion hinüber gerettet werden können. Die Wartezeit bis dahin kann mit „Heaven Termination“ auf jeden Fall bestens überbrückt werden.

09.12.2005
Exit mobile version