Informatik - Nymphomatik

Review

Nach dem überraschend genialen Debütalbum des US-Duos STATE OF THE UNION steht nun mit NYMPHOMATIK aus dem Hause INFORMATIK das nächste Elektro-Release aus den Staaten vor der Tür. NYMPHOMATIK ist nach DIRECT MEMORY ACCESS und SYNTAX der dritte Output des US-Duos, das sich musikalisch als Mischung aus klassischem US-Elektro à la FRONT LINE ASSEMBLY und modernem Futurepop à la ASSEMBLAGE 23 entpuppt. Nur dezent verzerrte Vocals gehen einher mit peitschenden Elektrobeats, schönen Synthie-Klangteppichen und nett anzuhörenden Melodien. Glücklicherweise driften INFORMATIK dabei nicht – wie Genregrößen VNV NATION oder APOPTYGMA BERZERK dies auf ihren aktuellen Veröffentlichungen stellenweise tun – in seichte Dancefloorgefilde ab, sondern bleiben ihren EBM-Wurzeln treu. Anspruchsvolles oder Überraschendes sollte man von NYMPHOMATIK allerdings nicht erwarten, stattdessen regiert auf den 11 Tracks solider Elektro. Aussetzer oder Lückenfüller gibt es eigentlich keine zu beklagen, dafür hält sich allerdings auch der Grad der Abwechslung in Grenzen und beim erfahrenen Elektro-Hörer wird sich die Gemütslage rasch auf einer „Ganz nett“-Stimmung einpendeln. Ob INFORMATIK mit diesem Release die Elektro-Szene in Aufruhr versetzen werden bleibt abzuwarten, dennoch enthält NYMPHOMATIK einige potentielle Clubhits und bietet trotz mangelnder Originalität für alle „EBM meets Elektro meets Futurepop“-Liebhaber genügend ordentliche Tracks.

28.04.2002
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