Insane Mind - Stripclub Cannibal

Review

Momentan prasseln ein paar wirklich gute Alben im Bereich des härteren Metal auf uns herein. Nachdem mich DEFLORATION vor Kurzem mit ihrem neuen Werk überzeugen konnten und auch SCALPTURE mit ihrer aktuellen EP eine gute Figur gemacht haben, wollen sich INSANE MIND aus Ahlen nun in die Reihe hochwertiger Death-Metal-Bands einfügen. Ob ihnen das gelingt, klären wir in dieser Rezension.

Ein, für diese Musikrichtung, eher unscheinbares Cover-Artwork, ein Name wie INSANE MIND und Songtitel wie „Family Man“ oder „Cheers With Beers“ – auf den ersten Blick würde man nicht vermuten, dass INSANE MIND im Brutal Death Metal zuhause sind. Der erste Song des neuen Albums „Stripclub Cannibal“ verwirft jedoch den Ersteindruck und stürmt mit einem pfeilschnellen Death-Metal-Riff los, bei dem man sich ob des Sounds überrascht zeigen kann. Immerhin ist „Stripclub Cannibal“ eine Eigenproduktion der Band und kommt dafür mit einem überraschend präzisen und warmen Sound daher. Nach den eben angesprochenen, pfeilschnellen Riffs packen INSANE MIND den Groove-Knüppel aus und treten mit brachialem Midtempo und wuchtigen Growls von Sänger Michael Löcher in den Boden. Macht das Spaß? Das macht Spaß!

Was mir an „Stripclub Cannibal“ am meisten gefällt, ist, dass INSANE MIND nicht stur auf ihren Instrumenten herumknüppeln, sondern, trotz der Brachialität, viel Abwechslung, durchdachte Songstrukturen, technisch ausgefallene Riffs, Tempowechsel und die eine oder andere tolle Melodie in petto haben. Das zeigt sich an Songs wie dem namensgebenden „Stripclub Cannibal“. Anfangs kommt der Titel mit langsamer Brachialität daher, bis dies kurz darauf von einem technisch anspruchsvollen, schnellen Riff abgelöst wird, nur um folgend erneut in groovigere Gefilde abzudriften.

Natürlich ist „Stripclub Cannibal“ kein Album, welches für zartbesaitete Gemüter gemacht wurde. Auch wenn ich tolle Melodien erwähnte, im Endeffekt geben INSANE MIND in ihren knapp 32 Minuten pausenlos auf die Fresse und man sollte sich klar darüber sein, dass einen mit „Stripclub Cannibal“ ein absolut brutales Album erwartet, bevor man es sich zulegt. Leider fehlen die wirklichen Highlights, welche sich vom fröhlichen Einerlei abheben. Durch den technischen Anspruch und den Abwechslungsreichtum sowie den guten Gesang und den, für eine Eigenproduktion, herausragenden Sound kann die Band aber überzeugen. Freunde der härteren Gangart werden an diesem Werk also durchaus ihre Freude haben.

25.06.2015
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