Insane Therapy - Veil Of Silence

Review

Zu einer INSANE THERAPY entschlossen sich im Herbst 2008 fünf junge Italiener im Bade- und Kurort Pescara an der Adria. Offenbar wimmelt es dort nur so von verlockenden Zerstreuungsmöglichkeiten und/oder weniger verlockenden Verpflichtungen, hat man doch gut zwei Jahre gebraucht, um die erste Demo-EP „Veil Of Silence“ in Eigenregie auf den Weg zu bringen.

Eigentlich müsste man über die Gruppe nicht mehr verraten, als dass sie bei Konzerten gerne ein Cover der Deathcore-Größe SUICIDE SILENCE („Destruction Of A Statue“) zum Besten gibt. Sehr ähnlich, wenngleich auch einen Hauch weniger vehement, klingt nämlich ihr eigenes Material. Sänger Simone Evangelista kombiniert Death-Metal-typische Growls mit Screaming, Shouting und vereinzelt klarem Gesang, die Gitarristen entfernen sich trotz Breakdowns nicht zu sehr vom Todesblei und Schlagzeuger Emanuele Sulli gibt mit seinem präzisen, schnellen Geprügel einen guten Antreiber. Während „Where’s Your God?“ oder das Titelstück zwischen Aggression und eingängigem Groove eine passable Figur machen, agieren die Italiener im Mittelteil von „Can You Hear Me?“ auch einmal etwas ruhiger und deutlich melodisch, so dass für Abwechslung gesorgt ist.

Die relativ starke Death-Metal-Präsenz macht die „Veil Of Silence“-EP auch für Hörer mit metallisch-konservativem Musikgeschmack genießbar. Anders als der Bandname suggeriert, klingen INSANE THERAPY auf ihrem ersten Lebenszeichen aber weder wirklich verrückt, noch ganz so wild und brutal, wie die vergleichbaren Bands CARNIFEX oder JOB FOR A COWBOY. Sie sind lediglich eine gewöhnliche, sich auf mittlerem Aggressionsniveau bewegende Deathcore-Truppe ohne besondere Note, dafür mit manch gelungenen Momenten – ein Fischlein unter vielen im großen (Deathcore-)Strom, das vielleicht ein paar andere Winzlinge weghapst, doch den Herrschern des Getümmels nicht gefährlich werden wird.

13.04.2011
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