Insense - The Silent Epidemic

Review

Mit „The Silent Epidemic“ legen uns die Norweger INSENSE nun ihr bereits drittes Album vor, welches zur Überraschung aller auf der Welle zahlreicher Metalcore/Melodic Death Metal Acts schwimmt, anstatt – wie sonst üblicherweise aus Norwegen erwartet – Black Metal zu zelebrieren. Hierbei vertrauen INSENSE jedoch nicht nur dem momentan angesagten Hype, sondern vielmehr auf ihre eigenen Fähigkeiten, und die sind breit gefächert.

Nicht nur Tommy Hjelm (Vocals, Guitar) überzeugt auf diesem Album mit variablen und vor allem energiegeladenen Vocals, sondern auch musikalisch bieten die 10 Metalcore-Songs neben leicht thrashigen Einlagen auch progressive Gitarrenläufe und ebensolche Melodiebögen. Dies macht sich besonders bei dem ansonsten recht ruhigen „Deeper Nail“ bemerkbar, auf dem neben den üblichen Hardcore-Shoutings auch cleane Vocals dominieren. Ein Highlight des Albums ist sicherlich auch „Yearning“, welches mit tribalartigem Drumming hart an der Grenze zu SEPULTURA liegt, um gleich darauf in eine spielerisch-verträumte, stellenweise von Pianoklängen begleitete Gitarrenwand zu enden. „175000“ und „The Silent Epidemic“ sind mit Abstand die energischsten Songs, wobei vor allem Truls Haugen hervorzuheben ist, der an den Drums unglaublich geile Rhytmuswechsel zaubert und hier noch einmal wuchtig blastend so richtig die Scheisse aus den Fellen prügelt.

„The Silent Epidemic“ ist ein fettes, extrem aggressives aber auch teilweise zu verspieltes Album, welches sich daher erst nach mehrmaligem Hören vollständig erschließt. Auch fehlen oft wirklich überzeugende Melodien, die sich umgehend ins Gedächtnis einbrennen, wie im Opener „Welcome Whore“ oder im Titeltrack. Aus diesem Grund greife ich lieber zu BLINDED COLONY oder FEAR MY THOUGHTS. Freunden von SLIPKNOT und Konsorten sei dieses Werk allerdings – zumindest zum Reinhören – unbedingt empfohlen.

07.05.2007
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