Intöxicated - Rock'n'Roll Hellpatrol

Review

INTÖXICATED starten ihre „Rock’n’Roll Hellpatrol“ mit einem ernsten Gespräch über Gott. Wer jetzt aber auf trockenen Thrash Metal hofft, der wird enttäuscht und dafür aber mit Thrash Richtung TANKARD und Rock’n’Roll aus der MOTÖRHEAD Ecke belohnt. INTÖXICATED laufen ganz gut rein und über den flachen Sound, kann man auch noch hinweghören. Kehliger Gesang von Löuie, der sich häufig auf schon fast Sprechgesang beschränkt und die Variabilität aber ganz klar an die musikalischen Arrangements abgegeben hat. Nach einigen Songs habe ich das Gefühl, dass INTÖXICATED ein neues Subgenre des Thrash erfunden haben: Wie viele Abwandlungen von METALLICAs „Hit The Lights“ kann (und darf) man bringen, bevor man dem Hörer heftig auf die Nerven geht?

Schamlos wiederholen INTÖXICATED ihre Vorbilder und auch streckenweise sich selbst. Beim Thrash muss man allerdings schon viel falsch machen, um komplett zu versagen und ich denke, dass INTÖXICATED den Funfaktor auch ein stückweit als Türöffner nutzen, denn die Band hat einiges zu bieten. INTÖXICATED arbeiten mit viel Dampf, mir fehlen noch einige unumgängliche Moshparts wie in „Suffering For Love“ und mehr knackige Unterbrechungen. Was INTÖXICATED dann aber doch besser macht, sind die Bonbons in Form von ordentlichem Rock’n’Roll Dreck. Das groovt schon sehr und lockert mächtig auf, besonders wenn man bedenkt, dass El Ranchö ganz alleine die Gitarre in „The Chase Is Better Than The Catch“ bearbeitet!

INTÖXICATED nehmen also erfolgreich die Straße in Richtung Humor und versehen ihre „Rock’n’Roll Hellpatrol“ mit einem lachenden Auge mit Titeln wie „Metal Porn Slut“ oder „Crush Your Local Disco“. Zum Bierverschütten und Haare kreisen lassen also bestens geeignet, aber leider nur mäßig kreativ und innovativ. So brüllermäßig sind die Jokes für meinen Geschmack nicht und über „it’s better to masturbate, than suffering for love…“ kann man auch geteilter Meinung sein. INTÖXICATED haben ihre Ziele klar formuliert „Your alcoholic downfall“, das könnte klappen, wenn man es nicht ganz so ernst sieht und eher zu „Beer Metal“, Billiard und Bikes tendiert.

01.07.2013
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