Iris Divine - Karma Sown

Review

IRIS DIVINE aus Virginia liefern mit „Karma Sown“ ihr zweites Album ab. Darauf bieten die US-Amerikaner typischen US-Prog – und seltsamerweise gibt es nicht viel mehr dazu zu sagen. Das Album klingt passabel, die Produktion ist ziemlich fett und die Texte sind in Ordnung. Sobald man aber nach Alleinstellungsmerkmalen sucht, offenbaren sich die Probleme, unter denen „Karma Sown“ leidet.

„Tausendmal gehört, tausendmal ist nichts passiert“, aber das erhoffte „Zoom!“ beim eintausendundersten Mal erfolgt leider nicht. Dafür bieten IRIS DIVINE einfach überhaupt keine nennenswerten Höhepunkte. Der Prog Metal, der einem auf „Karma Sown“ aufgetischt wird, klingt dermaßen ausgelutscht und tot gehört, dass wirklich nur die krassesten Prog-Metal-Puristen ihre Freude daran haben werden. Und selbst die müssen hart im Nehmen sein, um nicht auf halber Strecke einzunicken.

Da wären zum Beispiel die Riffs, die furchtbar gezwungen wirken. Da fehlt die Liebe. Gleiches gilt für die Melodien und die Hooks, die ebenfalls immer wieder für einen Gähner gut sind. Den Gesang hat man anderweitig auch schon viel besser gehört. Zugegebenermaßen singt Navid Rashid nicht wirklich schlecht, aber es ist eben unspektakulär. Wie alles auf „Karma Sown“. IRIS DIVINE klingen einfach wie gekonnt und nicht gewollt, und das ist wirklich schade.

Noch bitterer ist die Tatsache, dass das Trio bereits im Vorprogramm von KATATONIA, PERIPHERY, ORPHANED LAND und FATES WARNING gespielt hat. Diese Bands paraphrasieren die musikalische Ausrichtung der Band eigentlich ganz gut, aber dennoch ist es IRIS DIVINE irgendwie gelungen, dieser vielversprechenden Mischung alles Leben zu entziehen. „Karma Sown“ ist leider nicht der große Wurf geworden, eher ein Schuss in den Ofen.

02.04.2015

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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