Jonathan Hultén - Chants From Another Place

Review

JONATHAN HULTÉN – Akustische Musik statt Dark Metal?

Liebe TRIBULATION-Fans, wenn ihr den Dark Metal eurer Helden wollt, seid ihr hier leider falsch. JONATHAN HULTÉN spielt zwar in besagter Band gekonnt an den sechs Saiten, veröffentlicht jedoch nun mit “Chants From Another Place“ sein ruhiges Solo-Debüt. Bereits 2017 gab es mit der EP “The Dark Night Of The Soul“ einen Vorgeschmack auf das, was nun in voller Länger auf die Hörerschaft losgelassen wird. Und das orientiert sich mehr an SIMON & GARFUNKEL als an TRIBULATION.

Herrliche Melancholie

JONATHAN HULTÉN erfindet mit seinem Singer-Songwriter-Sound das Rad nicht neu, allerdings bietet “Chants From Another Place“ durchweg ein angenehmes Hörerlebnis. “The Mountain“ gleitet sanft und atmosphärisch dahin, “Wasteland“ ist herrlich melancholisch, und “Where Devils Weep“ versprüht einen düsteren Country-Charme. Das Album eignet sich gut zum Abschalten und zum Runterkommen, gerade weil einigen Liedern wie “The Call To Adventure“ eine gewisse Eintönigkeit innewohnt – nicht spannend, aber wohlklingend. Meist wird mit akustischer Gitarre oder Klavier gearbeitet, unterstützt durch HULTÉNs Stimme, die in ihren besten Zeiten an BON IVER oder eben SIMON & GARFUNKEL erinnert. Der häufig eingesetzte mehrstimmige Gesang wirkt auf “Chants From Another Place“ jedoch künstlich und setzt so einen ungeschickten Kontrapunkt zur handgemachten akustischen Musik.

Nichtsdestotrotz liefert JONATHAN HULTÉN ein mehr als solides Debüt-Album ab, in welchem Freunde besinnlicher Akustik-Musik einiges zu entdecken haben (Anspieltipp: „The Roses“). Aufgrund magerer musikalischer Abwechslung ist die Platte sicherlich kein Meilenstein der Musikgeschichte – aber durchaus schön anzuhören, wenn man von TRIBULATION doch mal die Nase voll hat.

18.03.2020
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