Jotnar - Giant

Review

Eins gleich vorweg: Nein, hierbei handelt es sich nicht um die politisch sehr bedenklichen Pagan/Folk-Metaller aus den Niederlanden, sondern um eine – offenbar hinsichtlich ihrer Namenswahl unvorsichtige – junge, hungrige Metal-Truppe aus Spanien. Mit etwaigem Folk/Pagan-Zeug hat die Band, die erst 2008 aus der Taufe gehoben wurde und bislang nur auf den Bühnen aktiv gewesen ist (u.a. beim „Wacken Metal Battle“, sowie dem „Villa De Bilbao“ im letzten Jahr), generell nichts am Hut, sondern lässt uns auf ihrem Szene-Einstand wissen, dass man sich musikalisch-geographisch vorwiegend einige tausend Kilometer nördlich der Heimat orientiert.

Neben feinen Göteborg-Sounds der Marke SOILWORK meets frühe IN FLAMES gibt es auch so manchen Abstecher ins ein wenig südlicher gelegene Dänemark, wo man sich vom Frühwerk von MNEMIC inspirieren hat lassen. Doch der Fünfer agiert keineswegs zu offensichtlich von den genannten Referenzen beeinflusst, sondern lässt sich darüber hinaus sehr wohl anmerken, dass es ihnen darum geht, eigene Duftnoten zu setzen.

Positiv fällt auf, dass man erst gar nicht versucht, den Sprung von herb auf zart zu versuchen, sondern durchwegs mit aggressiven Sounds aus dem Kreuz kommt, dabei allerdings auf unnötige, unnatürliche Härtekapriolen verzichtet, aber auch Melodien einzustreuen versteht. Das Unterfangen „Nachhaltigkeit“ gelingt zwar noch nicht zur Gänze, lässt sich aber zumindest in einigen Ansätzen sehr wohl schon nachvollziehen. Hinsichtlich der Spieltechnik gibt es auf „Giant“ ebenso wenig zu meckern, wie auch an der produktionstechnischen Umsetzung der Tracks.

Einzig der Hitfaktor mag sich noch nicht wirklich einstellen, aber das wird sich wohl im Laufe der Zeit noch ergeben, denn wie schon gesagt, es handelt sich hierbei ja um ein Debüt.

28.04.2012
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