Khthoniik Cerviiks - Æequiizoiikum

Review

KHTHONIIK CERVIIKS zählen zu den heißeren Adressen im derzeitigen Black-Death-Underground. „Æequiizoiikum“, das zweite Album, hat zwar etwas auf sich warten lassen, entschädigt aber locker für die Wartezeit. KHTHONIIK CERVIIKS zeigen sich gut viereinhalb Jahre nach ihrem Debütalbum noch ein Stück geschärfter.

KHTHONIIK CERVIIKS entführen ins gewollte Chaos

Wurde „SeroLogiikal Scars (Vertex of Dementiia)“ noch etwas dafür kritisiert an Höhepunkten zu sparen, haben die Dortmunder davon 2020 eine ganze Reihe im Gepäck. Noch immer reagiert ein roher Mix aus Black und Death Metal das Geschehen, angereichert um ein paar Thrash-Einflüsse und einer erkennbaren Portion KATHARSISchem-Wahnsinn. Sprich: Ein gewolltes Chaos ist auch auf „Æequiizoiikum“ zu hören. Doch unter der Oberfläche schlummern großartige Ideen, welche dem zeitweise bizarren und irrwitzige Treiben eine Spur von Struktur geben, und vor allem für die angesprochenen Höhepunkte sorgen.

KHTHONIIK CERVIIKS können und zeigen dies auch gerne in gehobenen Tempo und lassen ihren Aggressionen freien Lauf. Angereichert um schwarzmetallische Dissonanzen ergibt sich so ein brutal-dunkles Gebilde, das zeitweise abstrakt wirkt. Doch „Æequiizoiikum“ hat eben nicht nur das Ziel die Ohren seiner Hörher mit wirr flirrenden Gitarren zu malträtieren, sondern die drei Musiker flechten im Ansatz auch immer wieder harmonisches ein. Dadurch wirken die Songs fast noch verrückter, aber bleiben eben auch hängen. Hervor zu heben sind hier unter anderem das zwischenzeitlich fast schon melodische Titelstück „Æequiizoiikum (Mothraiik Rites)“ oder das eingängige und mitunter brutal walzende „Bloodless Epiiphany (Délire des Négations Sequence 2.0)“.

„Æequiizoiikum“ ist voller Leidenschaft

Doch es passiert so viel auf „Æequiizoiikum“, dass dies nur zwei kleine Momente sind, die beispielhaft für das Geschehen sind. KHTHONIIK CERVIIKS vollführen das Kunststück munter zwischen Chaos und Disharmonie fast schon filigrane Momente und geniale Hooks zu platzieren. Dass sich im Stil des Trios auch eine Spur War Metal findet, sollte ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden. Ist aber im Endeffekt auch egal: Denn „Æequiizoiikum“, besitzt eine gewisse Originalität, eine Menge Leidenschaft und einiges an Unterhaltung – von daher nur zu empfehlen!

01.09.2020

Chefredakteur

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