Kill Devil Hill - Kill Devil Hill

Review

Wenn wem KILL DEVIL HILL nichts sagen – keine Sorge, sagte mir auch nichts. Vielleicht die Musiker dahinter? Rex Brown am Bass? Vinny Appice an der Schießbude? Sicher, oder? PANTERA, DOWN, CROWBAR, BLACK SABBATH, DIO, HEAVEN AND HELL undsoweiterundsofort? Seht Ihr. Aber Mark Zavon an der Gitarre? Eher weniger. Dewey Bragg, der Sänger? Da war ich genauso ahnungslos. Aber: Der Mann macht seine Sache echt gut – gut kalkulierte Gesangsarrangements im Dio-Stil mit der Stimmfarbe von ALICE IN CHAINS passen stilistisch wunderbar ins Bild.

KILL DEVIL HILL sind also eine Allstar-Band (noch eine…), und diesmal eine, die sich irgendwo zwischen Alternative, Grunge, Stoner, Doom und Hard Rock bewegt. Der Schwerpunkt liegt auf rollenden Stonerriffs und groovigem Tempo, trotz ein paar schmissigen Ausbrüchen. Wie zu erwarten war, machen sie ihre Sache natürlich rein objektiv gut – spielen können die Herren natürlich alle, die Produktion erfüllt auch internationale Standards und klingt sogar ziemlich nach allem, was BLACK SABBATH in den frühen Neunzigern gemacht haben.

Aber die Songs? Junge, Junge. Selten so uninspiriertes Material von einer so groß angekündigten Band gehört. Von einem „War Machine“ betitelten Opener erwartet man sich doch etwas mehr als – zugegeben gut gemachten – Grunge mit AOR-Flair. Das wird leider im Verlauf der dreiviertelstündigen Platte auch nicht viel spannender. KILL DEVIL HILL sind genau genommen immer nur dann stark, wenn sie deutlich an BLACK SABBATH erinnern („Rise From The Shadows“ könnte z.B. gut aus Iommis B-Ware-Kiste stammen, das Intro zu „Gates Of Hell“ ist völlig von „Headless Cross inspiriert usw.). Ansonsten wird das auf radiotaugliche Längen gestutzte Songdutzend von gepflegter Langeweile auf leicht überdurchschnittlichem Niveau regiert. Bitte, Tony, schnell wieder gesund werden, wir brauchen Dich.

29.05.2012
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