Killers - South American Assault Live

Review

Ursprünglich sieht man coole Cowboy-Skelette auf dem Cover. Und jetzt? Na ja. Was zählt, ist ja im Ohr.

Paul Di’Anno und seine KILLERS mit Leuten von TANK, RAVEN und Pauls vorheriger Kapelle BATTLEZONE gehen Anfang der 90er und noch vor ihrem ersten Album auf Südamerika-Tour und lassen das Band mitlaufen. Das Publikum gröhlt, pfeift und klatscht durchgängig ganz amtlich, denn die Kapelle haut einige phänomenale Songs mit großartigen Melodien und trotz teilweise fast progressiver Note großer Dynamik raus. Dazu ist der Sänger gut bei Stimme.

Gut informierte Kreise zweifeln allerdings nicht nur an, dass die Aufnahmen authentisch sind, es geht gar das Gerücht, die dargebotenen Stücke seien keine der KILLERS. Der Langhaarige mit durchschnittlicher Allgemeinbildung werfe einen Blick auf die Setlist, erspähe unter anderen „Wrathchild“, „Sanctuary“ sowie am Ende „We Will Rock You / Smoke On The Water“ und frage sich also: Brauche ich das? Drei Mal BATTLEZONE, acht Mal MAIDEN und die beiden durchgenudeltsten Rocksongs aller Zeiten zum Abschluss?

Oder lege ich die Kohle lieber in einem bombensicheren Fonds meiner Wahl an und investiere zu gegebener Zeit in das tatsächliche Live-Erlebnis des Maestros? Der hat zwar mittlerweile den Körperumfang und Bewegungsradius des Mountain King, tingelt aber immer noch durch die einschlägigen Tanzschuppen des Kontinents. Wenn er nicht gerade im Knast sitzt.

P.S.: Ganz interessant sind bei dieser Wiederveröffentlichung die Akustik-Versionen von „Wrathchild“ und „Remember Tomorrow“ im Bonusteil. Di’Anno singt emotional und ein Schuss Lagerfeuer schadet am Ende des Tages selten. Ein Punkt alleine hierfür.

18.11.2013
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