Killing Ophelia - Last Vision

Review

Killing Ophelia ist das erste Album des Seitenprojektes von Lee Lauer, ein Teil der Electro-Formation Aslan Faction, und Karen King, die u.a. auch beim Aslan Faction-Hit „Bring on the dying“ zu hören war. Stehen Aslan Faction für dynamischen Power-Elektro, gehen die beiden auf „Last Vision“ deutlich experimentellere Wege. Zwar durchgehend elektronisch arrangiert, ist der Sound von Killing Ophelia sehr viel komplexer, vielschichtiger und dadurch auch anspruchsvoller als bei „üblichen“ Elektroalben. Lässt man sich auf „Last Vision“ ein, sollte einem von vornherein klar sein, dass einem weder nette Refrains noch eingängige Songstrukturen den Zugang zu diesem Album erleichtern. Schon bei den ersten Tracks wird klar, dass die Tracks von Killing Ophelia alles andere als leicht verdaulich sind und stets mit überraschenden Strukturen für geschickte Wendungen sorgen. So scheidet das gemütliche Hören nebenbei relativ schnell aus, da der Sound von Killing Ophelia dafür zu komplex, zu schwermütig und stellenweise auch zu anstrengend ist. Vor allem die weiblichen Vocals sind sehr gewöhnungsbedürftig und können in der falschen Stimmungslage in Verbindung mit den experimentellen Klängen relativ schnell für Kopfschmerzen sorgen. Auf der einen Seite mit Sicherheit ein positiver Aspekt, da „Last Vision“ in keinster Weise als 0815-Album zu bezeichnen ist. Mehrmaliges Hören ist auf jeden Fall Pflicht, um so wirklich Zugang zu den komplexen Songstrukturen zu bekommen. Auf der anderen Seite dürfte gerade dies Anhängern des „normalen“ Elektros Probleme bereiten, da „Last Vision“ ein gehöriges Maß an Offenheit für experimentelle Songstrukturen vorraussetzt. Wer dieses mitbringt, wird auch Zugang zu „Last Vision“ finden können. Fazit: Ein interessantes, jedoch auch anstregendes Album fernab des herkömmlichen Elektro.

06.10.2003
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