Kilt - The Art Of Selfdestruction

Review

Moment mal, ist der Nu Metal nicht tot? Vielleicht ist das der Grund dafür, dass das Label ihre Jungs von KILT aus Schleswig-Holstein in die NuMetalcore Schublade steckt. Was auch immer das für eine neue Sparte sein soll. Dabei liegt das Hauptaugenmerk der Band genau auf dem Charakteristikum, was den New Metal ausmacht: Die Laut-Leise Dynamik. Komplett durchgestylt und mit starkem Sound versuchen sich die sechs Mannen mit ihrem offiziell ersten Output Gehör zu verschaffen und wissen dabei mit einer Vielzahl von genretypischen Soundelementen aufzuwarten.
„Bitch“ vereint so einiges dieser Merkmale in nur einem Song. Knackige Riffs und eine variable Stimme, die von Growlen über sichere Melodieführung bis hin zu Sprechgesang alles beherrscht. Die Einleitung des Songs durch Samples, die Ergänzung dieser durch ziemlich nerviges Gescratche zur Mitte des Songs hin und der Mut, ein Stück aus einem Linkin Park Lied geschickt zu klau…ähm, hinein zu interpretieren, werden hier gut umgesetzt. Einige Lieder knacken sogar die fünf Minuten Grenze.
Aber: Wie oft wünscht man sich neben der wirklich sehr soliden Leistung von Kilt den einen oder anderen Tempowechsel. Mann, gebt doch mal Gas! Dieses Gedümpel in Baggy-Jeans-Höhe macht tierisch müde mit der Zeit. So entsteht ein Nebeneffekt, den man eigentlich vermeiden wollte: Trotz des Versuchs, so variable wie möglich zu klingen, wirkt das Material relativ einförmig, immer im selben Trott. Das Rad haben Kilt hiermit nicht neu erfunden, verbessert haben sie es auch nicht. Sie rollen einfach mit. Doch live, so kann man fast sicher sein, wird man sich über einige Mosh- und Hüpfparts freuen.

12.05.2005
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