Koan - Freedom

Review

Schon interessant, was die schweizer Herren von KOAN auf „Freedom?“ abziehen: der eine Part klingt nach NIRVANA-Gesang, der nächste nach KORN-Gitarren – allerdings nicht so tief gestimmt -, dann gibt es Core-Anleihen und Gesang, der an SYSTEM OF A DOWN in ruhigen, melodischen Momenten erinnert. Doch hat das alles auch Klasse?

Ja, hat es: was KOAN hier abziehen, macht definitiv Spaß, wirkt nur leider auf Dauer etwas ermüdend. „War Of The Worlds“ und „Grey“ sind tolle Hits, die man so auch über MTViva laufen lassen könnte (allerdings erst nach acht Uhr, so soft sind sie dann doch wieder nicht), „Fight“ überzeugt mit einem schönen, harten Riff und einem melodiösen Refrain, „Without Words“ ist teils eine ruhige Halbballade, teils ein grungiger Sommerhit. Das darauffolgende „Six“ besitzt dann absoluten Ohrwurmcharakter. Überzeugend sind KOAN auf jeden Fall, nur leider ist das Rezept, auf dessen Grundlage der eigenwillige Sound der Schweizer zubereitet wurde, von nicht all zu langer Dauer: spätestens, wenn man „Freedom?“ das fünfte Mal durchgehört hat, verlieren die Songs langsam den Zauber, den sie am Anfang versprühten. Hinzu kommt, dass Sänger Piere-Michel Dettori zwar immer die Töne trifft, aber auf Dauer auch recht unspektakulär klingt (um nicht zu sagen „langweilig“). Es gibt halt in seinem Gesang keine großen Höhepunkte, meistens singt er auf cleane und kraftvolle Weise, mal schreit er, aber ansonsten gibt’s kaum Veränderungen.

Trotzdem ist „Freedom?“ ein gutes Album, das zwar nicht auf voller Länge überzeugen kann, aber gerade jetzt zur Sommerzeit einen Lauscher wert ist. Deshalb und wegen der Variablität der Jungs gibt es sechs gut gemeinte Punkte von mir.

10.06.2007
Exit mobile version