Kobra And The Lotus - Prevail II

Review

Keine Frage, sie wollen den Erfolg und geben dafür ordentlich Gas. KOBRA AND THE LOTUS hatten bereits mit ihrem letztjährigen ersten Teil „Prevail I“ eine leichte Kurskorrektur in Sachen Stilistik, Sound und Fokus vorgenommen, logischerweise findet das auch im dazugehörigen zweiten Teil „Prevail II“ seine Fortsetzung.

„Prevail I“ und „Prevail II“ – die Weiterentwicklung von KOBRA AND THE LOTUS

Verglichen mit ihren vorherigen Werken hat sich doch hörbar was getan, was auch das aktuelle Album einschließt. Der Fortschritt zeigt sich in einem stilistisch moderneren, eingängigeren, rockigeren und melodiöseren Ansatz, wodurch eine recht ausgewogene Mischung aus sinfonischem und modernem Metal gelungen ist. Auch der Fokus hat sich verändert – deutlich mehr in den Mittelpunkt gerückt ist Sängerin und Namensgeberin Kobra Paige. Konzipiert und aufgenommen wurde das Material für ein Doppelalbum gemeinsam mit Produzent Jacob Hansen (u. a. VOLBEAT, PRETTY MAIDS, AMARANTHE). Das Ganze ist natürlich gleich mal eine ganze Ecke konsumiger angelegt. Positiv daran ist, dass die Songs schneller auf den Punkt kommen, und die Stimme von Kobra Paige sowieso ne Wucht ist, wieso also dieser nicht mehr Raum zur Verfügung stellen?

Die Erfolgsformel von KOBRA AND THE LOTUS in den Songs auf „Prevail II“

Schon der Opener „Losing My Humanity“ ist in der bewährten Erfolgsformel gehalten und zeigt, wofür KOBRA AND THE LOTUS mittlerweile stehen: stampfender Rock/Metal mit supereingängigem Ohrwurm-Refrain, zwischen Moderne und Tradition pendelnd. Auch das folgende „Let Me Love You“ ist enorm catchy, ein eigentlich typischer Radio-Rocksong zum Mitsingen. Schwer groovend dagegen „My Immortal“, dabei dennoch mit feiner Melodie. Eher klassischen, knackigen Heavy-Bangerstoff gibt es mit der Hymne „You’re Insane“ sowie dem von alten JUDAS PRIEST beeinflussten „Velvet Roses“. Alles gut also? Nicht so ganz. Manchmal wirkt das Ganze, auch mit der starken Produktion, eine Spur zu glatt gebügelt und kitschig, und weshalb man bei der ansonsten tollen Coverversion des FLEETWOOD MAC Klassikers „The Chain“ gerade den besten Part einfach weg lässt, erschließt sich mir nicht. Wer aber schon „Prevail I“ gut fand, wird das kaum überraschende „Prevail II“ ebenfalls mögen. Zudem gibt es mit „Modern Day Hero“ einen tatsächlich unwiderstehlichen Ohrwurm. KOBRA AND THE LOTUS haben also im Grunde genau das abgeliefert, was man nach „Prevail I“ erwarten durfte.

08.05.2018

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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