Konvent - Call Down The Sun

Review

Die Däninnen KONVENT haben Anfang 2020 mit ihrem Debüt „Puritan Masochism“ einiges an Wellen geschlagen. Neu war die Mischung aus Death- und Doom Metal zwar nicht, aber die Spielweise und insbesondere der finstere Gesang von Fronterin Rikke Emilie List überzeugten. Nun will uns das Quartett mit „Call Down The Sun“ erneut in den finsteren Abgrund ziehen.

KONVENT vertonen die Finsternis

Schon bei den ersten Klängen wird klar, dass alles, was die Band mit der Sonne zu tun hat, die namentliche Erwähnung im Albumtitel ist. In bester Death-Doom-Manier á la ASPHYX schleppen sich die Songs in die Gehörgänge. Schon der Opener „Into The Distance“ zelebriert die Langsamkeit bis fast ins Unterträgliche, bevor das Finale an Fahrt gewinnt. „Sand Is King“ ist das vertonte, langsame Vorankommen in einem brutalen Sandsturm. Mitten in der Sahara. Geschickt gesetzte Rhytmus- und Tempowechsel halten einen bei der Stange und den Kopf am Wippen.

Über allem thront der brutale Gesang Lists, der meist aus tiefen Growls besteht und gelegentlich von black-metallischen Screams durchzogen wird. „In The Soot“ (auch ein schöner Titel für eine Kapelle dieses Genres), „Grains“ und „Fatamorgana“ schlagen in die gleiche Kerbe, die das Album bereits begonnen hat. Auch das „Interlude“ bietet keine Erholung, sondern dient als Einleitung für das darauffolgende „Never Rest“. „Pipe Dreams“ und „Harena“ runden „Call Down The Sun“ dann ab.

„Call Down The Sun“ schleppt sich durch seine Dreiviertelstunde Laufzeit

Auch wenn „Call Down The Sun“ durchgehend überzeugt, ist es gut, dass es nicht länger geworden ist. Denn nach den neun Songs reicht es mit der finsteren Death-Doom-Mischung, die uns die Band auftischt. Zwar sind viele Tracks wirklich individuell gute Stampfer geworden, doch ein paar mehr Akzente wie die Streicherklänge im abschließenden „Harena“ hätten das Tüpfelchen auf dem „i“ noch etwas deutlicher gemacht. Nichtsdestotrotz eine starke Leistung auf dem Niveau des Debüts.

10.03.2022

Redakteur für alle Genres, außer Grindcore, und zuständig für das Premieren-Ressort.

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