Kotipelto - Serenity

Review

KOTIPELTO solo bietet das, was er auch mit STRATOVARIUS ausreizt bis zum Geht-Nicht-Mehr. Power Metal ohne Härtegrade, mit viel Keys, die klimpern wie Weihnachtsglöckchen, Gitarrensoli, die fett in die verschneite Szenerie gesetzt werden, jubilierende von Streichern begleitete Chöre, dann das Orgelsolo des Nikolaus, fast wie einst im Großen von DEEP PURPLE praktiziert, allerdings seinerzeit mit Sinn für optimale Positionierung und eher mit Spätsommerflair versehen. „Serenity“ nennt sich das Werk, mit dem Kotipelto seiner eigentlichen Hauptband STRATOVARIUS um den schwächelnden Bandleader Timo Tolkki zeigen möchte, wo der Hammer hängt.

Nun, der hängt weder bei der einen noch der anderen Combo. Mehrstimmiger Gesang, zuckrige Synthesizer, kommerzielle Anbiederung gibt es hier wie dort. Und Abwechslung keine. Sicher, die Soli sind nett sauber, ganz plastikquietschig eingespielt, wie es das Genre verlangt, doch die Arrangements, das Songmaterial wollen nicht mithalten. Vielleicht ist die Band KOTIPELTO besser als STRATOVARIUS, aber mal ehrlich; haben die nicht zuletzt auch nur Grütze fabriziert? Seit den Psycho-Blackouts von Timo Tolkki war da ja auch nicht mehr viel, oder?

Mich langweilt das inzwischen mächtig; jeder, der nicht wirklich Schlager oder Metal machen will, entscheidet sich für die Mitte: Power Metal. Die Ballade „After The Rain“ ist wirklich unter aller Kanone. Der URIAH HEEP-Verschnitt „Mr-Know-It-All“ hat zwar keinen akzeptablen Refrain, überzeugt aber zumindest in der Strophenphase; so und nur so sollte, nein muss Kotipelto das machen, marschierend, heavy, metallisch, an die Achtziger erinnernd. Wer guten echten Metal hören will, der greife lieber zur neuen SACRED OATH, demnächst an dieser Stelle besprochen und für gut befunden. Da gibts Klampfen, Songs, Tradition, Spielfreude, alles analog ohne Geklimper.

05.08.2007
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