Kryptoxik Mortality - Interdimensional Calamitous Extirpation

Review

Im Bereich des Brutal Death Metal gibt es naturgemäß schon immer eine exorbitant große Menge an qualitativem Bodensatz. Der Titel „Interdimensional Calamitous Extirpation“, was klingt wie die neuste Entdeckung von Dr.Rajesh Koothrappali in „The Big Bang Theory“, der US-amerikanischen Knüppelformation KRYPTOXIK MORTALITY lässt schonmal vage vermuten, in welche Richtung das zweite Album des Quartetts gehen wird. Tatsächlich brauen die Jungs hier ein nordamerikanisches Spezialgetränk, das im Besonderen für auserwählte Kreise schmackhaft erscheint: Slam Death Metal der stringentesten, puristischsten Sorte.

Extraterrestrischer Klostein

Mit „Outer Dimensional Gateway“ wird die Landung der außerirdischen Horden intoniert, die in den nachfolgenden 30 Minuten über die menschliche Zivilisation herfallen werden. Auch wenn das Intro im Wesentlichen instrumental mit ein paar Flucht- und mechanischen Geräuschen daherkommt, so fällt auf dass „Interdimensional Calamitous Extirpation“ kein hochglanzpolierter Sci-Fi-Terror ist, sondern mit seinen vielen Tiefen beinahe etwas dumpf erscheint. Nicht nur das die Gitarren im Sinne einer monströsen Dampfwalze alles zu monotonem Menschenabfall verarbeiten, auch Sänger Brian Ferrell Jr. röchelt sich animalisch durch die Prärie.

Bezeichnend, dass es dabei schwerfällt die offenbar vorhandenen Gastsänger Angel Ochoa (CEPHALOTRIPSY), Alex Paul (ORGANECTOMY) und weitere zu identifizieren. Ähnlich geradlinig gehen KRYPTOXIK MORTALITY schließlich auch im Rahmen des eigenen Songwritings vor. Zumeist wühlen sich die Saiteninstrumente durch grooviges Midtempo mit Bangcharakter. Selbst wenn Joseph Taylor an den Drums ein paar Blasts einstreut, scheint das Tempo nicht merklich zu variieren. So fallen dem Hörer dann tatsächlich die marginalen Details von Gitarrist Kaleb Luetke auf, während diese in einem anderen musikalischen Umfeld sicherlich untergegangen wären.

Unspannende Ausführung

Kein Zweifel – es wird Abnehmer für das zweite Album „Interdimensional Calamitous Extirpation“ von KRYPTOXIK MORTALITY geben. Als Nischenprodukt fällt es genau in Kerben, die Bands wie ANALEPSY und KRAANIUM bereits hinreichend groß aufgeschlagen haben. Doch selbst in diesem Bereich gibt es haufenweise Bands, die ihre Sache spannender gestalten als diese Truppe aus Seattle.

02.12.2023
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