Laid In Ashes - Solitary Ghostride

Review

Eines der letzten Alben des deutschen Labels Perish In Light habe ich derweil vor mir liegen und wundere mich schon wieder über die extrem fantasiereichen Assoziationen, nach denen LAID IN ASHES angeblich mit Bands wie CANNIBAL CORPSE oder BOLT THROWER vergleichbar seien. Tut mir Leid, aber das ist einfach nur absoluter Quark! Kurz umrissen gibt es hier melodischen Death Metal auf die Ohren, der sowohl thrashige Brecher als auch sehr ausschweifende Melodieausflüge zu bieten hat.

Abwechslungsreichtum wird dementsprechend groß geschrieben und von Langeweile kann in Bezug auf “Solitary Ghostride“ auch keine Rede sein. Insbesondere der Titeltrack mit wunderbar drückendem, dynamischem Bass ist ein Zerstörungstrack vor dem Herrn. Ob die modernen Thrash-Riffs mit den teilweise sehr verspielten Soli vereinbar sind, kann hier nur individuell bewertet werden. In meinen Augen könnte es manchmal nicht besser passen und ein anderes Mal wirken die Spielereien vollends deplatziert.

Stimmlich geht es ebenso variabel wie qualitativ zwiespältig zur Sache. Meistens duellieren sich mal wieder – aber diesmal darf man es wirklich ernst nehmen – die beiden Extreme, sprich grunzender Tieftöner trifft auf das exklusive Dani Filth-Auslaufmodell. Dazu gesellt sich bei manchen Songs auch noch überflüssiger Klargesang, der jedoch bei dem ein oder anderen Lied bescheiden, um nicht zu sagen dilettantisch wirkt.

Das Hauptproblem liegt hier allerdings schlichtweg darin, dass das Songwriting insgesamt viel zu unausgegoren daherkommt. Von einem Spannungsbogen kann keine Rede sein, ebenso wenig wie von einem inhaltlichen roten Faden. Die Musiker mögen ihr Fach womöglich blind beherrschen, Dynamik und Kopfwipppotenzial soll ebenfalls gegeben sein, doch ohne zündende Kompositionen bleibt hinterher nicht viel mehr als ein paar gute Ideen.

07.08.2008
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