Lanfear - X To The Power Of Ten

Review

Die aus Heilbronn stammenden LANFEAR zocken schon seit einiger Zeit zusammen, und ihr Debüt “Towers” wurde bereits 1997 veröffentlicht. Mit dem zweiten Sänger Nuno Miguel de Barros spielen die Jungs schon seit 2006 zusammen. Ich weiß zwar nicht, wie sich die Stimme von Altsänger Tobias Althammer angehört hat, allerdings weiß ich, dass LANFEAR mit Nuno Miguel eine mehr als gute Wahl getroffen haben, dessen Organ immer wieder an die göttliche Stimme von Ray Alder erinnert.

Der Progressive Metal der Truppe macht jedenfalls mächtig Eindruck. Natürlich spukt in den Köpfen der Leute immer noch der Name einer überbewerteten Band aus den Staaten herum (nein, FATES WARNING meine ich NICHT! Hat was mit Träumen zu tun), wenn die Stilrichtung Progressive Metal genannt wird. Allerdings sollte man den Nachwuchs nicht unterschätzen. Denn im Falle von LANFEAR wird eine innovative, kraftvolle und treibende Mucke gespielt. Die typischen ruhigen Phasen werden von brachialen Passagen gebrochen, der Gesang passt sich jeder Gemütslage der Musik an, die Gitarren harmonieren hervorragend und die Rhythmusfraktion untermalt die wechselhaften Tonläufe fabelhaft.

Stücke wie „Enter Dystopia“, „My Will Be Done“, „Brave New Man“ (hätte auch vom Hause FATES WARNING stammen können), „Synaptogenesis“ (CRIMSON GLORY lassen grüßen), „Seeds Of The Plaque“ oder „The Art Of Being Alone“ wissen allesamt auf ihre eigene Weise zu überzeugen und auch die restlichen Stücke lassen keine Langeweile aufkommen. Schön ist auch, dass die Keyboardklänge im Rahmen gehalten wurden und zu keiner Sekunde dominieren, da dieses Instrument zu extrem eingesetzt leicht zum Kitsch tendiert.

Auch in Sachen Produktion haben die Jungs ganze Arbeit geleistet. Der Sound ist herrlich differenziert aber sachlich zusammengesetzt. Und ganz wie ihre musikalischen Vorbilder setzten LANFEAR weniger auf Bombast sondern eher auf facettenreiche Klänge.

LANFEAR sind für mich der Inbegriff einer neuen Generation der Progressive-Metal-Band. Jetzt müssten nur noch die Fußstapfen der Idole verlassen und ein eigener Weg gewählt werden.

22.08.2008
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