Lascar - Absence

Review

Da ist sie wieder, diese Zeit des Jahres, die nach Alben wie „Absence“ verlangt. Hypnotischer Post-Black-Metal, der in den Knüppelparts fuzzige Soundwände errichtet und bisweilen von sphärischen, clean gespielten Intermezzi durchbrochen wird. Für LASCAR aus Santiago de Chile stellt „Absence“ das Albumdebüt dar, welches nun zusammen mit der bereits im vergangenen Jahr erschienenen Demo-EP „Depths“ eine Neuveröffentlichung erfährt.

Elementare Themen und ausufernde Songstrukturen

LASCAR widmen sich elementaren Themen in ihrer eng verknüpften Gesamtheit. „Atlas“, „Wilderness“, „Regions Of Light“ und „Last Sea“ heißen die vier überlangen Tracks auf „Absence“ – und nicht nur textlich werden Naturgewalten beschworen. Minutenlange Black-Metal-Ausbrüche, die, obwohl fast immer durchaus melodisch, wahlweise hypnotisieren oder langweilen, prägen das Soundbild entscheidend. Tonfolgen und Riffs werden viele Male wiederholt und das stetige Blast-Beat-Fundament bietet keinen Platz für Variation. Der Sound ist, wie bereits angedeutet, teils recht roh und fuzzig gehalten. Über allem thront ein unmöglich in konkrete Worte zu übertragendes Geschrei, dem man die ehrliche vermittelte Verzweiflung allerdings nicht absprechen kann.

„Absence“ von LASCAR bietet düstere Hypnose

Der Rausschmeißer „Last Sea“ stellt insofern eine Ausnahme, als dass hier auf einen deutlich reduzierteren Schlagzeug-Beat gesetzt wird, und auch die Melodien noch prominenter im Vordergrund stehen. Ansonsten sind es vor allem die bereits zu Anfang erwähnten, unverzerrten Gitarreneinschübe, die Verschnaufpausen gewähren.

LASCARs „Absence“ bietet düstere Hypnose für depressive Novembertage. Bei aller atmosphärischer Stärke hätte es in Sachen Melodieführung und Songstrukturen aber auch gerne noch etwas Abwechslung sein dürfen.

04.12.2016
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