Leichenwetter - Zeitmaschine

Review

Die Neue Deutsche Härte hält wieder einmal Einzug in meinem Wohnzimmer. Mit LEICHENWETTER, einer Truppe aus dem deutschen Iserlohn, und ihrer musikalischen Retrospektive in Form von „Zeitmaschine“ ist mir dieses Mal aber ein etwas anderes Album ins Haus geflattert. LEICHENWETTER vermischen nämlich nun schon seit fünfzehn Jahren Gedichte bekannter Lyriker mit knatternden Riffs und treibenden Beats.

Nach zwei selbstveröffentlichten und drei Alben-Releases via professioneller Labels blicken die ehemaligen Maskenträger – waren früher ein Markenzeichen der Band – jetzt also auf ihr Schaffen zurück und haben vierzehn ältere Songs in ein neues, moderneres Gewand gepackt und einen neuen Titel („Die Zeit geht nicht“) eingespielt. Irgendwie ist „Zeitmaschine“ also eine Art Best-Of geworden, die einen guten Überblick über das Songmaterial der Band bietet. Von Heinrich Heine bis hin zu Georg Trakl – LEICHENWETTER haben sich lyrisch im gesamten deutschsprachigen Raum bedient und die druckvolle Produktion sowie der glasklare, starke, wenn auch manchmal etwas lispelnde Gesang von Fronter Numen tun ihr Übriges dazu.

Nichtsdestotrotz gehen epische Titel wie der Opener „Altes Lied“ oder das mysteriöse „Im Nebel“ sofort ins Ohr und in die Beine, erinnern manchmal etwas an TANZWUT und Konsorten, bleiben aber immer eigenständig und können großteils überzeugen. Die neu eingespielten Songs gehen in Ordnung, auch wenn „Zeitmaschine“ jetzt nicht der Überhammer geworden ist, so ist die Platte für Fans der Combo definitiv einen Probedurchgang wert. Auch für Leute, die bis dato noch nie von LEICHENWETTER gehört haben, bekommen mit diese Compilation eine nette Einstiegsmöglichkeit ins Reich der deutschen Härte-Lyrik geboten.

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01.05.2011
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