Liferide - Liferide

Review

Mal etwas ganz anderes als die meisten ihrer Landsleute, liefern die Schweizer LIFERIDE mit ihrer selbstbetitelten Debüt-EP. Anstatt wie viele der Kollegen im Black,- Death- oder Pagan-Metal-Weiher zu fischen, präsentiert die Truppe, die aus einer Formation namens SOLID GROUND hervorgegangen ist, auf „Liferide“ nämlich einen fast schon nostalgischen Mix aus Metal und Hardcore, wie er seine Blütezeit in den frühen Neunzigern erlebte.

Die Basis bilden hierbei in den meisten Fällen groovende, melodische Metalriffs, die nur zu gerne Unterstützung aus dem Hardcorebereich erhalten. Ein kurzer Moshpart hier, typisches Up-Tempo-Drumming da – der Hardcoreeinfluss ist definitiv hörbar. Aber immer songdienlich und, Gott sei Dank, 100% metalcorefrei integriert.
Den Hauptteil bestreiten LIFERIDE aber wie erwähnt überaus metallisch, was einen dann auch mehr als einmal an die einstigen Könige des metallisierten Hardcores denken lässt: BIOHAZARD.
Ähnlich wie bei diesen, findet man auch auf „Liferide“ zahlreiche Metalsoli, die fachmännisch von Ralph Huber, dem Gitarristen der ebenfalls aus der Schweiz stammenden Death Metaler PUNISH, beigesteuert wurden.
Diese bereichern das Debüt zwar, doch herrscht auf „Liferide“ eigentlich auch so kein Mangel an Abwechslung. Die fünf Tracks sind nämlich recht kurzweilig und bieten viele Ideen in beinahe jedem Tempo, so dass man normalerweise von einem einwandfrei gelungenen Einstand reden könnte.
Was das Bild aber noch ein wenig trübt, ist der Gesang, der sich irgendwo zwischen Shouts und halbmelodischem Singen bewegt und auf Dauer zu eintönig wirkt.
Daran sollte vor der ersten Full-Length-Veröffentlichung definitiv noch gearbeitet werden.

Sollten LIFERIDE dieses Problem jedoch beheben, und im Songwriting ein wenig mehr auf Hooks und Eingängigkeit achten, könnte dabei tatsächlich ein Album entstehen, das sich hinter den Großen von damals nicht zu verstecken braucht.

29.06.2010
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