Lords Of Bukkake - Desorden Y Rencor

Review

Von einer Band, die sich nach einer abartigen, aus dem fernen Osten stammenden Sexualpraktik benennt, wird wohl kein Mensch Sounds erwarten, die – um beim Thema zu bleiben, im übertragenen Sinne – nach „Missionars-Stellung“ klingen.

Von konventionellen Klängen ist das spanische Trio LORDS OF BUKKAKE auch meilenweit entfernt, mehr noch, mitunter hat man bei den vier Kompositionen eher den Eindruck noisige Soundcollagen zu vernehmen, als „Songs“ im eigentlichen Sinne. Aber keine Angst, das Dreigestirn ist trotz allem weit davon entfernt blankes Chaos zu verbreiten, denn eine gesunde Basis, die im vorliegendem Falle aus einer zwar verqueren, aber zumindest zum Großteil erkennbaren Mischung aus derbem Sludge, grimmigem Doom und düsterstem Psychedelic Rock besteht, ist auf jeden Fall vorhanden.

Dennoch macht man es dem Zuhörer alles andere als einfach und so bedarf es nicht nur eines stählernen Nervenkostüms, sondern auch eines außergewöhnlichen Geschmacks, um dem musikalischen Treiben auf „Desorden Y Rencor“ zu folgen, genauer gesagt, folgen zu können. Die vier Exemplare des Schaffens der Iberer sind nämlich durchwegs hart an der Grenze zum purem Krach angesiedelt, diese mitunter auch überschritten wird und dieses Werk daher wohl nur für eine sehr eingeschränkte Zielgruppe zu empfehlen ist.

Allerdings sollte sich auch diese bewusst sein, dass man hier zwar durchaus Referenzen wie EYEHATEGOD, NEUROSIS, IRON MONKEY, RAMESSESS oder ELECTRIC WIZARD nennen kann, man sich jedoch vorstellen muss, dass all diese „Zutaten“ zunächst hemmungslos vermengt und danach durch einen Fleischwolf gedreht worden sind und zudem nochmals auf das Heftigste verzerrt werden, ehe sie an unsere gepflegten Öhrchen geraten können.

01.03.2011
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