Möse - Halfway To Nowhere

Review

Anstatt wertvolle Zeit mit Scherzen über den Bandnamen zu vergeuden bringen wir es auf den Punkt: „Möse“ bedeutet soviel wie Matsch oder Schlamm, und diese Worte finden wiederum ihre Entsprechung im englischen „Sludge“, womit wir dann auch beim Kern der Sache wären. MÖSE haben sich eben jenem Subgenre des Doom verschrieben und so steht „Halfway To Nowhere“, das 2008er Album der Belgier, genau unter diesem Stern.

Das bedeutet auf musikalischer Seite natürlich in erster Linie Tristesse und Monotonie, insbesondere die stereotypische Riffarbeit der Gitarren tut dazu ihr bestes. Bis auf wenige Ausnahmen sind eben diese Riffs aber bestenfalls B-Seiten-Material, und so leiden die knappen 52 Minuten des Albums mehr als ein Mal unter dem willkürlich wirkenden Songverlauf. Zielgerichtet funktionieren MÖSE da bedeutend effektiver: Die Singalong-mäßigen Hooklines von „Hijack Hotel“ oder „Machines“, bei der sich die definitiv kneipenerprobte Gesangsdarbietung von Sänger und Bassist Karel sehr gut mit dem Rest der Band verbindet, entfalten ein nicht unbeträchtliches Beklemmungsgefühl. Andererseits scheitern besagte Stücke dann wieder an der Aufgabe, jene Emotionen beizubehalten und sie nicht durch die unübersichtlichen Melodie- und Stimmungswechsel zu verspielen.

„Halfway To Nowhere“ wirkt somit noch recht unausgegoren, die Klasse der unter den denkbar schlimmsten Umständen verblichenen THEE PLAGUE OF GENTLEMEN kann leider nicht gehalten werden. Wer allerdings wie ich mit SERPENTCULT nie richtig warm werden konnte, kann sich zumindest zeitweise mit einiger Freude in MÖSEs Dreck suhlen.

10.09.2009
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