Machinemade God - Masked

Review

Was ist denn jetzt los? Mit reichlich sinfonischem Pomp und viel Power Metal-Schwulst begrüßt einen die neue MACHINEMADE GOD und setzt damit gleich zu Anfang ein Überraschungsmoment. Der Opener „Forgiven“ fällt dank Konservenstrings und entsprechenden Gitarrensoli insgesamt ziemlich powermetallisch aus. Ist das jetzt das nächste große Ding?

Ansonsten hat man ja eher den Eindruck, sämtliche Metalcöre würden sich verstärkt aggressiveren Tönen und mehr Thrash zuwenden. MACHINEMADE GOD halten’s mit ihrem zweiten Album offensichtlich antizyklisch – und mögen es sehr ruhig. Zwar zeigt man mit reichlich Stakkatowirbel und dem typischen, nervigen Gekreische, dass man vom Metalcore herkommt, scheint für „Masked“ aber eher ein Kuschelrockalbum im Kopf gehabt zu haben. Die Balladenquote ist stattlich. Der Anteil der cleanen Vocals ist deutlich höher als bei vergleichbaren Combos, der Anteil von unverzerrten Gitarren und melodischen, teils sinfonischen Keyboardpassagen ebenfalls.

Damit klingt „Masked“ wie eine abgespeckte, jugendfreie Fassung gängiger Genrekost, die auch Mädchen mögen werden. Und wirklich neu klingt das alles auch nicht. Bei dem einen Überraschungsmoment vom Anfang bleibt es auch. Zwar liegt das zum großen Teil am tot gerittenen Metalcore-Gaul an sich, zum anderen aber auch daran, dass selbst weniger genrebewanderte Zeitgenossen wie ich auf dieser Platte teils 1:1 übernommene Stellen anderer Bands heraushören. Damit ist „Masked“ trotz genügend eingängiger Stellen und anderer Marschroute als der Rest ein weiterer Klon, der aber wenigstens kurzfristig zu gefallen weiß. Zur Ehrenrettung der Band muss man aber eindeutig sagen, dass es im Metalcore einfach nichts mehr zu sagen gibt. Von daher wurde wahrscheinlich mit den gegebenen Mitteln noch das Beste herausgeholt.

03.09.2007
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