Machinery - The Passing

Review

Vielseitig sind MACHINERY auf alle Fälle, das muss man den Schweden lassen. „The Passing“ ist ein dampfendes Gebräu aus Heavy, Power und Melodic Death Metal mit Streifzügen in Gefilde des Thrash und Prog. Der wohlgesonnene Hörer kann der Band Vielseitigkeit bescheinigen, der Zyniker Entscheidungslosigkeit.

Die Jungs wissen schon, was sie da tun – das steht außer Frage. An der Technik lässt sich nicht herummeckern: Ihre Instrumente spielt die Band gekonnt, auch virtuose Soli werden scheinbar recht mühelos gezockt. Auch der Sänger hat seine Hausaufgaben gemacht: Von Growls bis powermetalhaftem Klargesang deckt er eine weite Bandbreite mühelos ab. Zudem kann die Produktion sich hören lassen: Der Produzent Jonas Kjellgren (SCAR SYMMETRY) verpasste der Scheibe einen differenzierten Sound, der die Songs mit angemessenem Druck aus den Boxen feuert. So viel zur technischen Seite, die nicht negativ kritisiert werden braucht. Kritik allerdings ist bei den Songs selbst angebracht. MACHINERY zeigen zwar gute Ansätze, kommen über diese aber nicht hinaus und somit zu keinem überzeugenden Ergebnis.
Könnte man auf den ersten Blick noch vermuten, dass die Platte wegen der Vielseitigkeit mit Abwechslung besticht, wird auf den zweiten klar: Abwechslung sucht man im Grunde vergebens. Tatsächlich gehen der Band viel zu schnell die Ideen aus. So kommt es dann, dass eigentlich gute Riffs viel zu oft wiederholt werden, bis sie sich quasi selbst totgespielt haben. Schade drum.

Zwar haben die Schweden ihre Hausaufgaben in der Technik erledigt, in puncto Songwriting muss die Band allerdings nachsitzen. An ihre Kollegen von NEVERMORE, COMMUNIC und SCAR SYMMETRY, die die Band ganz offensichtlich inspiriert haben, kommen sie bei weitem nicht heran. Ich bescheinige der Band optimistisch, dass sie in Zukunft noch das ein oder andere Album, das wirklich überzeugen kann, herausbringen wird. Mit „The Passing“ kommt sie über den Durchschnitt aber leider nicht hinaus.

28.06.2008
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