Malice in Wonderland - Malice In Wonderland

Review

Es scheint mir ein wenig so, als würden die Skandinavier alle unter einer Decke stecken. Haben die Finnen schon mit NEGATIVE und SOULRELIC in letzter Zeit erschreckend oft auf die Glamgoth-Schiene gesetzt, und waren mitunter auch relativ medial erfolgreich, versucht sich nun „Norwegens dekadenteste Band“ an der deutschen Zielgruppe. Einzuordnen ist sie durch das hauptsächlich nur in Refrain und Bridge auftretende Keyboard, sowie der Qualität der Songs, dabei eher bei SOULRELIC, wodurch man sich auf locker unbeschwerte Songs, gerade einen Tick über der Durchschnittlichkeit einstellen darf.
Und das liegt nicht unbedingt am kompositorischen Talent, denn Ideen sind innerhalb der Liedstrukturen tatsächlich viele vorhanden (wie bei dem schlafliedhaften „In the End“ oder dem starken Opener „Lucifer’s Town“), aber man verlässt sich oftmals zu sehr auf gewohntes und vermeidet es mit einem Ausbrechen aus Genregrenzen tief ins Gehör des Lauschenden einzustechen. So kann es passieren, dass man trotz mehrmaligem Hörens im Endeffekt keine einzige Melodie im Kopf gespeichert hat, weil einem alles irgendwie schonmal bekannt vorgekommen ist. Aufmerksame Glamgoth Fans, werden aber vielleicht mehr Freude an der Platte haben.
Und deswegen gibt es auch noch joviale 7 Punkte, weil es sich a) um ein Debütalbum handelt, und b) die Qualität nun wirklich nicht zu verachten ist. Das neuerdings alle skandinavischen Glamgother wie japanische Visual Kei’s aussehen, halte ich aber für bedenklich…

28.05.2006
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