Man The Machetes - Idiokrati

Review

Man spricht von etwas ganz Besonderem. MAN THE MACHETES ist eine ziemlich frische Kapelle, bestehend aus fünf norwegischen Kumpels. In ein bestimmtes Muster wollen sich die Jungs in jedem Fall schon mal nicht hineindrängen lassen, spielen sie doch eine offenbar eigenwillige Kreation aus Metal, Punk, Rock und Pop. Offenbar, weil es so kommuniziert wird, aber tatsächlich eigentlich alles andere als sonderlich eigenwillig oder gar eigenständig ist. Zuletzt haben die Skandinavier auf diversen Shows den Opener für KVERLETAK markiert, was dem Grundstil der Band fürs Erste recht nahe kommt. Demnach liegt die musikalische Tendenz durchaus im Trend und birgt entsprechendes Potenzial, sehr hitlastig werden zu können.

Genau das ist “Idiokrati“ hingegen rein gar nicht. Gemeinsam mit Produzent Eric Ratz (u.a. BILLY TALENT, CANCER BATS) hat man groß aufgefahren, doch dabei herum kommt nicht allzu viel. Logischerweise ist die Grundstruktur reichlich simpel gehalten. Das Drumming wirkt dynamisch, die Melodien haben zumeist einen seichten Rockcharakter im Dreieck mit Punk und Pop und die Vocals von Fronter Christopher Iversen geben dem Werk aufgrund ihrer hohen Screamlastigkeit einen in der Tat nicht allzu alltäglichen Anstrich. Letztere stellen wohl den stärksten Aspekt auf dem Debütalbum der Norweger dar, erinnern sie doch sogar ein bisschen an diverse Crust-Truppen wie etwa DISFEAR.

Allerdings kommt von dem wohl wichtigsten Element eines Albums, dem Songwriting, nur sehr wenig herüber. Die Analogien zwischen den einzelnen Stücken sind fast schon erschreckend und der einzelne Wiedererkennungswert an sich nicht vorhanden. Natürlich machen Tracks wie “Slagen“ oder “Hjemkomst“ ordentlich Dampf, gehen mächtigen Schrittes voraus und haben immer mal wieder Passagen drin, die das Tanzbein zittern lassen. Aber nichtsdestotrotz muss man ganz ehrlich sagen: Das reicht einfach nicht. Gerade locker flockiger Metalpoprock sollte doch mehr Kracher und Mitschwinger aufbieten. So bleibt das Ganze solider Durchschnitt, der Live wahrscheinlich mehr hermacht als auf Platte. Für Letzteres muss die Feile nochmals angesetzt werden. Mehrmals.

21.01.2013
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