Manbryne - Heilsweg: O udręce ciała i tułaczce duszy

Review

Bei den Debütanten MANBRYNE tummelt sich allerhand Prominenz aus dem polnischen Black-Metal-Underground. In den Weiten des Internets fanden sich schon Hinweise darauf, dass Sonneilon (BLAZE OF PERDITION) mit von der Partie ist. Auch Drummer Pest ist kein ganz unbekannter, so trommelt er unter anderem bei MASSEMORD und ODRAZA. Gute Voraussetzungen für das Debütalbum „Heilsweg: O udręce ciała i tułaczce duszy“, das den Erwartungen auch mehr als gerecht wird.

MANBRYNE klingen eindeutig polnisch

Denn MANBRYNE klingen eindeutig polnisch, bleiben aber gleichermaßen frisch wie abwechslungsreich. Ein paar BLAZE OF PERDITION-Vibes lassen sich dennoch erkennen, insbesondere bei den Gitarre-Leads. Ansonsten ist „Heilsweg: O udręce ciała i tułaczce duszy“ erfreulich eigenständig. Über dem durchaus (im besten Sinne) rumpeligen Fundament glänzen MANBRYNE mit vielen Details und Tempowechseln. Den schleppenden Momenten folgen häufig angriffslustige Uptempoparts und das wütende Gitarrensurren wird nicht selten von erhebenden Lead-Gitarren konterkariert. Ein Umstand, der das Erstlingswerk schnell zum Dauerbrenner macht.

MANBRYNE verstehen es nämlich hervorragend, schroff zu wirken, sind aber gleichzeitig eingängig und einnehmend. Zu Gute kommt dem Klangbild auch, dass die Lyrics in polnisch vorgetragen werden. Entsprechend kantig sind die zischelnden und knurrenden Vocals, die eher selten zu richtigen Schreien werden. Der Atmosphäre kommt es auf jeden Fall zu Gute. Ganz gleich, ob in „Pustka, którą znam“ eher Schwermut regiert, der gegen Ende mit singender Lead-Gitarre einen echten Glanzpunkt des Albums parat hält oder MANBRYNE wie in „Majestat upadku“ fast schon schwungvoll unterwegs sind und sich der Song im Laufe der gut neun Minuten zu einem echten Ohrwurm entwickelt.

„Heilsweg: O udręce ciała i tułaczce duszy“ wir den Erwartungen mehr als gerecht

„Heilsweg: O udręce ciała i tułaczce duszy“ ist facettenreich, spannend und geht gleichzeitig recht leicht ins Ohr. Ein Trademark, das die polnische Szene nicht zwingend exklusiv besitzt, aber unbestreitbar zu den Stärken unserer Nachbarn gehört. Einzig, dass MANBRYNE mitunter durchschimmern lassen, dass künftig vielleicht noch mehr majestätische Momente Einzug in Ihr Klangbild finden könnten, lässt eine Spur Enttäuschung aufkommen, die den Gesamteindruck aber nur minimal schmälert. Freunde polnischen Black Metals kommen um dieses Debütalbum jedenfalls nicht herum.

10.04.2021

Chefredakteur

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