Manufacturer's Pride - Sound Of God's Absence

Review

‚Aus Finnland kommt die Musik, sie ist der Schlüssel zum Glück..‘
Nun ja, wohl nicht für jedermann. Aber bei dem Gros der von dort kommenden Bands kann zumindest ich diese Aussage durchaus unterschreiben.

MANUFACTURER’S PRIDE kommen, wer hätte es gedacht, auch aus Finnland. Auf ihrem Zweitwerk „Sound Of God’s Absence“ geht es düster, melodisch und gleichzeitig doch groovig und hart zur Sache. Wie man sich nun gut vorstellen kann, sitzt man dabei etwas zwischen den Stil-Stühlen, was es anfangs auch nicht einfach macht, diese CD zu mögen. Es braucht seine Zeit, aber dann entwickelt sich dieses Album immer weiter und bleibt definitiv in Hirn und Ohren sitzen.
Refrains, die an alte SOILWORK-Zeiten oder gar an neue AMORPHIS und SENTENCED erinnern, wechseln sich ab mit Liedstrukturen, die von den neueren DIMMU BORGIR, oder aber auch von OMNIUM GATHERUM, BEFORE THE DAWN, MACHINE HEAD oder SOILWORK kommen könnten. An vielen Stellen kommen sogar SCAR SYMMETRY durch und sogar INSOMNIUM könnte man noch nennen. Wer will, kann sogar noch eine kleine Prise THE HAUNTED attestiert bekommen.

Im Großen und Ganzen bleiben die sechs Herren aus Finnland dabei im Midtempo-Bereich und machen damit trotzdem auf ganzer Linie einen guten Eindruck. Es groovt, es reißt mit, es lädt sogar an einigen Stellen geradezu zum Mitsingen und -grunzen ein. Wehmütige und epische Melodien sind dabei genauso an der Tagesordnung, wie treibende Uffta-Uffta-Rhythmen, Atmosphäre und Groove en masse. Man sollte nur kein Double-Bass-Gewitter erwarten, dafür sind dann doch andere Bands zuständig. Besonders erwähnenswert finde ich Sänger Mikko Ahlfors, der mit seinem Organ und seiner Bandbreite nicht nur Christian Älvestam große Konkurrenz macht.
Die Anordnung und die Titel der Songs, sowie das Intro, das Outro und ein mittig platziertes Instrumentalstück lassen mich vermuten, dass es sich sogar um ein Konzeptalbum handelt. Leider konnte ich dazu keine weiteren Informationen finden, aber ich denke, dass es sich hierbei um die bereits bekannte „Matrix“-Thematik handelt. Maschine versus Mensch und zwischendrin steckt auch noch Gott – beziehungsweise gerade nicht, da er ja dem Albumtitel nach abwesend ist.

MANUFACTURER’S PRIDE erfinden das Rad zwar nicht ganz neu, schaffen es aber auf ihre eigene Art und Weise die Spielarten des Melodic Death/Black und teilweise auch des Thrash Metals neu zu arrangieren und dem Ganzen eine eigene, atmosphärische Note zu verleihen.
Alle Freunde obig genannter Bands kommen bei MANUFACTURER’S PRIDE auf jeden Fall auf ihre Kosten. Man sollte dieses Album nur nicht nach dem ersten Hördurchgang bewerten, es braucht – wie bereits angemerkt – seine Zeit um zu wachsen.

29.06.2009
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