Marche Funebre - To Drown

Review

Im Jahr 2008 gegründet, legen die Belgier MARCHE FUNÉBRE nach der EP „Norizon“ nun ihr Debütalbum „To Drown“ vor. Die Formation spielt, passend zu Bandname und Albumtitel, Doom Metal, genauer gesagt Death Doom, der aber auch mal Richtung traditionellem Epic Doom, mal Richtung Funeral Doom, pendelt.

Simple, prägnante und zähe Moll-Riffs mit dezenten Melodien treffen auf schleppendes Schlagzeugspiel, selten wird auch mal der Knüppel ausgepackt wie bspw. im Mittelteil von „Valley Of Tears“ oder in „Of Dreams And Vanity“, mit sägenden Gitarren und flotter Herangehensweise bis hin zu Blast-Beats, wird hier die Grenze zum regulären Death Metal mit leichtem Black-Metal-Einschlag überschritten. Hierzu gibt es feine Growls und fiese, hohe Screams, das passt soweit gut, was allerdings noch verbessert werden muss ist der klare, dünne Gesang, dem es an Kraft und eigenem Charme mangelt. Positiv hervorzuheben ist, dass die langen Stücke sehr abwechslungsreich gestaltet sind, verschiedene Wechsel und Stimmungen durchlaufen, also kein Vergleich zu der Monotonie, welche doch bei manchen Genrekollegen bisweilen vorherrscht. So werden gekonnt auch mal ruhige, cleane Gitarrentöne eingeflochten, oder feine, traurig klingende Leads, unvermittelt setzt ein Solo ein, und an den passenden Stellen wird auch mal nur geflüstert. Was mir allerdings fehlt ist der Übersong, der wirklich zündende Moment, dieses besondere Gefühl. Keine Frage, die Stücke sind allesamt auf gleichbleibend gutem Niveau, haben eine dunkle, melancholische Atmosphäre sowie Potenzial. Mit vergleichbaren Vorreitern wie MOURNING BELOVETH, EVOKEN, MY DYING BRIDE, NOVEMBERS DOOM oder SWALLOW THE SUN können sich MARCHE FUNÉBRE noch nicht ganz messen. Potenzial haben sie aber, und wie!

28.06.2011

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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