Martyrdöd - Hexhammaren

Review

Nach drei Alben bei Southern Lord Recordings und sechs Alben insgesamt haben MARTYRDÖD im Frühjahr 2018 einen Vertrag über drei Alben bei Century Media unterschrieben. Gitarrist Pontus Redig stieg aus, Bassist Tim Rosenqvist übernahm die Gitarre und für den Bass konnte IRON LAMB– und USURPRESS-Mitglied Daniel Ekeroth gewonnen werden. Sänger und Gitarrist Mikael Kjellman und Schlagzeuger Jens Bäckelin haben die Band 2001 in Stocholm gegründet.

MARTYRDÖD zwischen WOLFBRIGADE und SKITSYSTEM …

In Schweden gibt es unzählige mehr oder weniger gute und mehr oder weniger bekannte Crustcore- und D-Beat-Bands. MARTYRDÖD sind in dem ganzen Haufen irgendwo in der Mitte, sie sind nicht so erfolgreich wie DISFEAR, sie sind aber auch nicht so räudig wie andere Bands. Sie kombinieren eher melodische Momente von Bands wie WOLFBRIGADE mit dem hysterischen Geschrei von SKITSYSTEM. Trotzdem muss man sich schon an die Speckigkeit des Crusts herantrauen, um mit MARTYRDÖD was anfangen zu können. So weit reicht es mit der Melodie nun auch wieder nicht, um auch nur in die Nähe von AT THE GATES zu kommen.

MARTYRDÖD gehen den schmalen Pfad, den Crust durch Melodie aufzulockern, den schmalen Pfad politischen Crust zu spielen, aus der Szene zu kommen und bei einem Label wie Century Media unterschrieben zu haben. Die Krusten werden nicht sehr begeistert sein und auch der 08/15 Ballermann-Metal-Hörer wird mit der Band nichts anfangen können.

… mit dem siebten Streich „Hexhammaren“

Abseits aller Schubladen, Klischees und Vorurteile spielen MARTYRDÖD eine sehr feine Mischung aus melodischen Elementen mit einer rasenden und rasanten Umsetzung. Eine Mischung aus dreckigen Songs mit einer guten Produktion aus dem Hause Studio Fredman liefern die Schweden mit „Hexhammaren“ ab. Es gibt kompromisslosere Bands in dem Sektor, es gibt melodischere Bands, aber es gibt nicht viele Bands, die beide Bereiche so gekonnt kombinieren, ohne in den Melodic Death Metal abzurutschen.

Jetzt wünscht man sich von MARTYRDÖD nur noch, dass sie mal häufiger auf Tour kommen und nicht nur ausgewählte Einzelshows spielen. Das wird aber wohl ein nicht erfüllter Wunsch bleiben.

08.05.2019
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